Der sensible Mario lebt in einem kleinen Dorf in Südtirol, er tanzt leidenschaftlich gerne und möchte Tänzer werden. Von den anderen Einwohnern wird er kritisch beäugt, Unterstützung erhält er von seinem Vater. Eines Tages trifft Mario seinen Jugendfreund Lenz wieder. Lenz ist als Schauspieler in Rom tätig, Mario hat Gefühle für ihn.
Mario reist ihm nach Rom nach, wo sie sich in einer Schwulenbar treffen. Allerdings muss sich Mario eingestehen, dass Lenz nicht unbedingt auf ihn gewartet hat. Nachdem bewaffnete Männer die Bar stürmen, kommt Lenz bei dem Anschlag ums Leben. Mario überlebt und kehrt alleine in sein Heimatdorf zurück. Er trifft auf Nadim, der für den Koran wirbt. Mario fühlt sich von Nadim und dem Islam angezogen.[3][4]
Die Kamera führten Martin Gschlacht und Jerzy Palacz. Für Ton und Tongestaltung zeichneten David Hilgers, Fabrice Osinski und Valérie Le Docte verantwortlich, für das Kostümbild Cinzia Cioffi, für das Szenenbild Katharina Wöppermann, für das Casting Eva Roth und für die Maske Sam Dopona und Verena Eichtinger.[4][3]
Die Idee zu dem Film hatte Evi Romen nach den Terroranschläge am 13. November 2015 in Paris. In den Nachrichten wurde berichtet, dass auch ein junger Südtiroler unter den Opfern im Bataclan war. Die Grundidee zum Film entstand durch die Frage, was passieren würde, wenn so ein globales Ereignis in eine kleine Dorfgemeinschaft einbricht.[5]
Veröffentlichung
Weltpremiere war am 27. September 2020 im Rahmen des Zurich Film Festivals, wo der Film in den Wettbewerb Fokus eingeladen und mit dem Goldenen Auge für den Besten Film der Sektion ausgezeichnet wurde.[6][4][7]
Die Österreich-Premiere fand im Oktober 2020 auf der Viennale 2020 statt.[8] Der österreichische Kinostart war ursprünglich für Anfang 2021 vorgesehen und wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie auf den 10. Oktober 2021 verschoben.[3][9]
Filmjournalist Dieter Oßwald zog auf Programmkino.de dieses Fazit: Spannend erzählt. Sehr überzeugend gespielt. Atmosphärisch dicht inszeniert sowie exzellent fotografiert: So geht Heimatfilm anno 2021![12]
Dominik Kamalzadeh meinte auf DerStandard.at, dass Romen wiederholt auf musikalische Montagen setze, um Hochwald vom Sozialdrama wegzubugsieren. Sie suche poetische Verdichtungen von Gefühlszuständen, in denen sich die Differenzen zwischen den Figuren allerdings nicht auflösen. Hochwald erzähle oft einfallsreich, manchmal auch ein wenig zu ausdrücklich davon, wie einer auf seine Unterschiede besteht und zwar umso nachdrücklicher, je mehr Widerstand ihm entgegenschlägt.[13]
Stefan Grissemann befand im Nachrichtenmagazin Profil, dass der Film einen Nerv treffe, aber nicht ins Herz. Man möge das Drehbuch als mutig empfinden, aber es erscheine in mindestens ebenso hohem Maß überkonstruiert. Um Differenzierung sei Romen wohl bemüht, doch die Klischees seien robust, und das Psychodrama entfalte sich allzu gemächlich, fast unterspannt.[14]
Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Der Film entwirft eine Zustandsbeschreibung, die vom Pathos jugendlicher Verweigerung lebt, und von deren stetem Scheitern. Dabei verweigert er sich simplen Negativklischees, zeigt aber dennoch bedrängend enge Verhältnisse, in denen nur manchmal ein Hauch von Optimismus spürbar ist.“[15]
↑Braunschweiger Filmpreis. In: filmfest-braunschweig.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. November 2021; abgerufen am 13. November 2021.