Hitomi Kinue

Hitomi Kinue
Hitomi Kinue (links) und Lina Radke bei den Olympischen Spielen in Amsterdam (1928).

Hitomi Kinue (jap. 人見 絹枝, unreformierte Romanisierung Hitomi Kinuye; * 1. Januar 1907 in Fukunari, Fukuhama, Mitsu-gun (heute: Fukunari, Minami-ku, Okayama), Präfektur Okayama; † 2. August 1931) war eine japanische Leichtathletin, die in den 1920er-Jahren bei den Frauen-Weltspielen erfolgreich war. Dabei war sie 1926 in Göteborg die einzige japanische Teilnehmerin, in Prag 1930 in einem Team von sechs.[1] Als Zweitplatzierte bei den Olympischen Spielen 1928 war sie die erste Japanerin, die eine olympische Medaille gewann.

Ihren ersten größeren sportlichen Erfolg hatte sie bei den Frauenspielen der Präfektur Okayama im November 1923, als sie im Weitsprung mit einer Weite von 4,67 m einen inoffiziellen Landesrekord in ihrer Altersklasse aufstellte. Nach dem Schulabschluss besuchte die Bauerntochter das Frauen-Kolleg für Leibeserziehung. Ihr schriftstellerisches Talent nutzte sie als Journalistin für eine japanische Zeitung.

Als einzige Frau in der 40-köpfigen japanischen Mannschaft nahm sie 1928 an den Olympischen Sommerspielen in Amsterdam teil, bei denen erstmals Frauen in der Leichtathletik zugelassen waren. Im 800-Meter-Lauf belegte sie den zweiten Platz und gewann damit als erste Japanerin eine olympische Medaille.

Sie starb im Alter von nur 24 Jahren an einer Lungenentzündung. Im August 1934 veranstaltete man in Prag zu ihrem Angedenken einen Sportwettbewerb, an dem die auf der Heimreise befindliche japanische Mannschaft der Londoner 4. Frauen-Weltspielen mit teilnahm.[1]

Leistungen

Literatur

  1. a b Women's World Games; in Japan, Today and Tomorrow; Osaka 1934 (Osaka Mainichi), S. 87
  • S. Noma (Hrsg.): Hitomi Kinue. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 547.