Die bürgerliche rheinische Beamtenfamilie Hillesheim hat ihren Ursprung in Waldbröl, wo sie erstmals 1654 mit Johann Hillesheim zu Bohlenhagen nachweisbar ist. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte sie dort mehrfach die Stelle des Schultheißen inne[2] und war maßgeblich an der Wiedergründung einer katholischen Gemeinde beteiligt[3]. In Olpe/Westf. gehörte ein Familienzweig zur führenden Bürgerschaft.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts konnten Familienzweige in Köln als Ratsherren und im Domkapitel sowie in München im kurpfalz-bayerischenHofrat soziale Spitzenpositionen einnehmen, die als adelsgleich anerkannt wurden bzw. zur Nobilitierung führten.
Seit etwa 1750 verwendeten Mitglieder des Kölner Zweiges der Familie das Wappen der rheinischen Adelsfamilie von Merscheid genannt von Hillesheim (In Gold drei senkrecht gestellte gestümmelte schwarze Äste) und behaupteten, dass der oben genannte Johann H. zu Bohlenhagen aus dieser Familie stamme. Einen Beweis dafür gibt es nicht.[4]
Am 28. September 1815 wurde der in Waldbröl geborene Aloys Friedrich Wilhelm Hillesheim in die Adelsklasse der königlich bayerischen Adelsmatrikel eingetragen.[5]
Franz Josef Burghardt: Adel ohne Dokumente? Die Beamtenfamilie Hillesheim aus Waldbröl. In: Mitteilungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, Bd. 46 (2013/14), S. 130–137.
Gottfried Corbach: Geschichte von Waldbröl. Köln 1973. ISBN 3-921232-03-1. S. 112–114.
Einzelnachweise
↑Heute in Waldbröl, Ecke Kaiserstraße/Nümbrechter Straße. Das Kreuz (auch "Streitkreuz" genannt) wurde 1703 im Garten der katholischen Familie Hillesheim im Zentrum des damals fast vollständig lutherischen Waldbröl aufgestellt, was zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen dieser beiden Konfessionen führte; Karl Schröder: Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael Waldbröl, Waldbröl 1966, S. 34–36.
↑Karl Schröder: Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde St. Michael Waldbröl, Waldbröl 1966, S. 34–36.
↑Franz Josef Burghardt: Familienforschung (PDF; 822 kB), Köln 2003, S. 155
↑Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Akt Adel H 68
↑1973 fand man bei Ausschachtungsarbeiten in der Kirche Gebeine, welche man Franz Karl Josef Hillesheim zuordnete.
↑ Arnold Stelzmann: Franz Carl Joseph von Hillesheim. Ein Beitrag zur rheinischen Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 149/50 (1950/51), S. 181–232. Merlo: Hillesheim, Franz Karl Joseph von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 428.