Wagener besuchte eine Handelsschule und danach das Pensionat Töchterheim Gerda bei Berlin. Nach ihrer schauspielerischen Ausbildung bei Anna Uhlig in Berlin gab sie ihr Bühnendebüt am Deutschen Theater Hannover[A 2]. Anschließend ging sie nach Wien und spielte dort an der Wiener Bühne und am Renaissancetheater.
Hilde Wagener gab 1923 in dem Spielfilm Die Gasse der Liebe und der Sünde ihr Filmdebüt. 1924 bis 1990 war sie Ensemblemitglied des Burgtheaters, später deren Ehrenmitglied. 1933 erhielt sie den BerufstitelKammerschauspielerin.[1]
Nach dem Anschluss Österreichs, 1938, bewarb sie die bevorstehende Volksabstimmung mit den Worten: „Ich bin mir bewußt, daß wir dieses Wunder unserem Führer Adolf Hitler verdanken!“.[2] Während der NS-Zeit unterlag sie, anders als bisweilen kolportiert, keinem Berufsverbot, sondern spielte während des Zweiten Weltkriegs weiterhin am Burgtheater.[1] Daneben arbeitete sie von 1942 bis 1945 am Wiener Allgemeinen Krankenhaus als Krankenschwester.
Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich vor allem am Theater, spielte aber auch in Spielfilmen mit wie Sissi. 1949 gründete Wagener zunächst eine Selbsthilfegruppe für in Not geratene Künstlerkollegen, 1955 dann den Verein Künstler helfen Künstlern.
Hilde Wagener war seit Oktober 1928[3] mit dem Schauspieler Otto Tressler (1871–1965) verheiratet,[4] ihr Stiefsohn Georg Tressler (1917–2007) wurde ein bekannter Regisseur.
Auszeichnungen
1933: Ernennung zur Österreichischen Kammerschauspielerin
Peter Preissler: Hilde Wagener am Burgtheater. Dissertation. Universität Wien, Wien 1970, OBV.
Hilde Wagener, Lotte von Tobisch (Hrsg.): Hilde Wagener zum 75. Geburtstag und zum 30jährigen Bestehen von „Künstler helfen Künstlern“. Österreichischer Bundestheaterverband, Wien 1979, OBV.
↑ abErnst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 635.
↑Sowohl Filmportal als auch DNB schreiben Katharia, die IMDb Katherine
↑An der Ecke Reuterstraße/Goethestraße 1878/79 von Ferdinand Wallbrecht als privat geführtes Stadttheater erbaut; nach einem die Zahl der Sitzplätze reduzierenden Umbau im Jahr 1900 Deutsches Theater; ab 1926 städtische Operettenbühne; ab Oktober 1933 als Wanderbühne konzipierte Niedersächsische Landesbühne e.V. – Klaus Mlynek (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover. Band 2: Dieter Brosius: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Schlüter, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 388, 468 ff., 526.