Sezgin ist eine der wenigen muslimischen Autoren, die in Deutschland für überregionale Zeitungen berichten.[3] Sie befasst sich vor allem mit Feminismus, Islam und Islamophobie sowie Tierethik.[4] Sezgin schreibt Hintergrundtexte, Essays und Kolumnen für Zeitungen und Zeitschriften,[5] so die Kolumne Meine Tiere, die seit 2011 in der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung erscheint. Seit 2006 ist sie eine der Schlagloch-Kolumnistinnen auf der Meinungsseite der taz. Von 2007 bis 2010 gehörte sie zu den vier regelmäßigen Autoren des Islamischen Worts beim SWR.
Eine Sammlung von Feuilleton-Artikeln, die sie für die Frankfurter Rundschau schrieb, erschien 2005 in Buchform: Kleines ABC der Freiheiten. 2006 folgte das Sachbuch Typisch Türkin?, in dem sie die neue Generation türkischstämmiger deutscher Frauen porträtierte. Gemeinsam mit Nasr Hamid Abu Zaid veröffentlichte sie Mohammed und die Zeichen Gottes (2008), ein Buch über den Koran und die Zukunft des Islams.[6] Sie setzt sich für die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften ein[7] und verteidigt das Recht muslimischer Frauen, im Arbeitsleben und in der Öffentlichkeit Kopftuch zu tragen.[8] 2010 initiierte sie einen mit Sie sind unser Präsident überschriebenen Offenen Brief deutscher Muslime an den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff.[9] 2011 gab sie ein Sammelwerk unter dem Titel Das Manifest der Vielen heraus. Im Buch kritisieren 30 Autoren mit Migrationshintergrund die Thesen Thilo Sarrazins in dessen Buch Deutschland schafft sich ab.[10][11]
Über Tiernutzung, Tierrechte und Veganismus veröffentlichte Hilal Sezgin drei Bücher. Das 2014 erschienene Buch Artgerecht ist nur die Freiheit stellte Thomas Macho in der NZZ in eine Reihe mit Jonathan Safran FoersTiere essen, Karen DuvesAnständig essen und Zoopolis von Sue Donaldson.[12] Eckhard Fuhr meinte in Die Welt, dass eine rigorose Tierethik, wie Sezgin sie fordere, zentrale Menschenrechte außer Kraft setze.[13] Das Buch Wieso? Weshalb? Vegan!, erschienen 2016, schrieb sie für Leser ab 12 Jahren. Doch es handle sich nicht um ein Jugendsachbuch, befand Armin Pfahl-Traughber in einer Rezension. Ihr Plädoyer für ein tierfreundliches Leben sei „journalistisch und nicht wissenschaftlich, appellierend und nicht neutral verfasst“. Dabei sei die Autorin aber „auf keiner einzigen Seite niveaulos oder pauschalisierend“.[14]
Mohammed und die Zeichen Gottes. Der Koran und die Zukunft des Islam. Herder, Freiburg im Breisgau 2008; Neuausgabe 2011, ISBN 978-3-451-06145-5 (Mitarbeit)
(als Herausgeberin) Manifest der Vielen. Deutschland erfindet sich neu. Blumenbar, Berlin 2011, ISBN 978-3-936738-74-2
Artgerecht ist nur die Freiheit. Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen. C.H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65904-1
Hilal Sezgins Tierleben. Von Schweinen und anderen Zeitgenossen. C.H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66658-2
Wieso? Weshalb? Vegan! Warum Tiere Rechte haben und Schnitzel schlecht für das Klima sind. Fischer Kinder- und Jugendtaschenbuch, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-7336-0252-9.
Nichtstun ist keine Lösung. Politische Verantwortung in Zeiten des Umbruchs. DuMont Buchverlag, Köln 2017, ISBN 978-3-8321-9881-7.
Feuerfieber. Ein Tierrechtsroman. Herausgegeben von Hartmut Kiewert, Privatdruck, Leipzig 2020
Tiere wollen leben! Warum Tiere Rechte haben und Schnitzel schlecht für das Klima sind., Verlag Fischer Sauerländer 2022 (Neubearbeitung und Aktualisierung des Buchs Wieso? Weshalb? Vegan! Warum Tiere Rechte haben und Schnitzel schlecht für das Klima sind.)
↑Hilal Sezgin: Debatte Islam: Muslime für die Homoehe. In: Die Tageszeitung: taz. 24. August 2011, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. April 2024]).
↑Süddeutsche Zeitung: Kopftuchfrauen. 17. Mai 2010, abgerufen am 14. April 2024.
↑Deutsche Muslime wenden sich an Wulff: "Sie sind unser Präsident". In: Die Tageszeitung: taz. 13. September 2010, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. April 2024]).
↑Ijoma Mangold: Dieses Buch tut not. In: Die Zeit. 3. März 2011, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 14. April 2024]).
↑Hilal Sezgin: Kolumne Das Schlagloch: Der Weltenretter ihr Fleisch. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Oktober 2011, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 14. April 2024]).
↑Hilal Sezgin: Tierrecht-Debatte: Hinter den Kulissen des Vorzeige-Zoos. In: FAZ.NET. 3. Juli 2014, ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 14. April 2024]).