Lickfeld stammte aus einer Arbeiterfamilie und arbeitete selbst als Dreher zehn Jahre lang in den Thyssen-Werken.[1] Er lebte mit seiner Frau Emma, geb. Bick, und einem Sohn im Gebäude der früheren Volksschule im Mülheimer Ortsteil Ickten.[2]
Lickfeld erhielt den Auftrag für die Ruhrtalstadt Mülheim eine Büste für den dortigen Goetheplatz zu schaffen. Anstelle der Büste bezog sich Lickfeld auf das Gespräch "über den Bogenschützen" zwischen Johann Wolfgang von Goethe und Johann Peter Eckermann. Die Skulptur stammt aus dem Jahr 1937 (aufgestellt am 3. Juni 1938). Später wurde die Skulptur in den Innenstadtpark "Ruhranlage" verlegt.
Im Mai 2011 wurde die Skulptur Der Bogenschütze von mutmaßlichen Metalldieben gestohlen und einige Tage später beschädigt wieder aufgefunden. Bereits im Zweiten Weltkrieg war wegen der Metallknappheit die Statue zur Einschmelzung nach Hamburg gebracht worden, wurde aber nach Kriegsende ohne Bogen gefunden und nach Mülheim zurücktransportiert.
Ausstellungen (Auswahl)
1930: Rheinische Sezession, Jahresausstellung in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf. Lickfeld beteiligte sich mit seiner Büste Porträt Frau Ey.[4]
Ehrungen und Auszeichnungen
In Mülheim an der Ruhr, im Stadtteil Broich, wurde 1978 die Hermann-Lickfeld-Straße nach ihm benannt.
Seit 2001 gibt es in Mülheim den Hermann-Lickfeld-Förderpreis für Bildende Kunst, der mit 2000 Euro dotiert ist und von einer Jury mit sieben Experten jährlich an einen herausragenden Künstler verliehen wird.
Literatur
Kruse, Werner: Der Bildhauer Hermann Lickfeld, in: Der Schacht, Westdeutsche Wochenzeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung Jg. 5, 1929, Nr. 23.
Lickfeld, Dr. Karl Gerhard: Hermann Lickfeld als Zeichner und Maler, in: Mülheimer Jahrbuch 1959, Mülheim an der Ruhr 1958, S. 71–78.
Christel Denecke: Hermann Lickfeld. Ausstellungskatalog, Städtisches Museum Mülheim (Ruhr), Ausstellung zum 70. Geburtstag im Foyer des Rathauses vom 31. August – 5. Oktober 1968.
Kruse, Werner: Hermann Lickfeld zum 80. Geburtstag, in: Mülheimer Jahrbuch 1978, Mülheim an der Ruhr 1977, S. 198–201.
Bauer, Anja: Hermann Lickfeld, in: Hermann-Lickfeld-Förderpreis für Bildende Kunst 2001 – 2005, hrsg. v. Kunstmuseum Mülheim in der Alten Post / Beate Ermacora, Mülheim an der Ruhr 2006, S. 7–17.
Weitere Quellen
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1623 (Nachlass Hermann Lickfeld)
Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1550/111 (Biografische Sammlung)
↑Lickfeld, Hermann. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.228 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑Dieter Strunck: Mülheim ist schön. In: Alt? Na und! Mülheimer Seniorenzeitung Nr. 58/2005, S. 8 (alt-na-und.de PDF; 3 MB).
↑Gerd Dethlefs: Schatzhaus westfälischer Kunst und Forum der Moderne. In: Heimatpflege in Westfalen. Nr. 2/2008, S. 7 (lwl.org (Memento des Originals vom 3. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org PDF; 2,1 MB).