Hermann Burchardt![]() Hermann Burchardt (* 18. November 1857 in Berlin; † 19. Dezember 1909 zwischen Mokka und Taizz im Jemen) war ein deutscher Orientreisender und Fotograf. LebenHermann Burchardt stammte aus einer jüdischen Familie. Dank einer Erbschaft konnte er bereits im Alter von 30 Jahren seinen Kaufmannsberuf aufgeben und wurde Privatier. Er erlernte systematisch in Berlin in den Jahren 1890 bis 1892 am dortigen Seminar für Orientalische Sprachen Arabisch, Türkisch und Swahili und etwas Persisch (Farsi). Sein geerbtes Vermögen ermöglichte ihm daraufhin nach Damaskus in Syrien zu gehen, sich dort eine Wohnung zu mieten und von dort in Begleitung seines arabischen Vertrauten die muslimische Welt von Tanger in Marokko bis Samarkand in Innerasien zu bereisen. Diese Reisen führten ihn bis nach Ostafrika und besonders in den Süden der Arabischen Halbinsel. Auf diesen Fahrten führte er jeweils eine komplette Fotoausrüstung einschließlich der notwendigen Hilfsmittel zum Entwickeln der Platten und zur Herstellung von Abzügen mit sich. Auf der dritten dieser ausgedehnten Reisen wurde er auf dem Wege von Mokka nach Taizz im heutigen Jemen von Räubern erschossen. WerknachlassNach seinem Tod übergab der Neffe Burchardts, Max Ginsberg, die über 500 Fotoplatten und Kontaktabzüge des Reisenden an das Berliner Völkerkundemuseum (heute: Ethnologisches Museum, Berlin), wo sie nach dem Jahre 2000 mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft restauriert, wissenschaftlich ausgewertet und publiziert wurden. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden im Jemen und in den Staaten der arabischen Golfküste teilweise ausgestellt und dort mit großem Interesse wahrgenommen. Bildauswahl
Publikationen/LiteraturBei seinen Deutschlandaufenthalten hielt Burchardt Vorträge in der Berliner Gesellschaft für Erdkunde. Diese wurden zum Teil in der Zeitschrift der Gesellschaft veröffentlicht.
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