Henny PiezonkaHenny Piezonka (* 1976 in Cottbus) ist eine deutsche Prähistorische Archäologin. LebenHenny Piezonka studierte ab 1995 Ur- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der University of Glasgow. 2003 absolvierte sie die Masterprüfung an der HU Berlin, 2010 promovierte sie über „Die nordosteuropäische Waldzone im Neolithikum. Studien zu den Gruppen mit früher Keramik nördlich und östlich der Ostsee“ an der FU Berlin.[1] Von 2004 bis 2008 arbeitete sie am Deutschen Archäologischen Institut Berlin, von 2008 bis 2011 war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Prae-Doc/Post-Doc) an der Universität Bonn beim BMBF-Projekt „Geoarchäologie der Steppe: Zur Rekonstruktion von Kulturlandschaften im Orchon-Tal, Zentrale Mongolei“. Anschließend war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Post-Doc) an der Universität Greifswald mit verschiedenen Projekten zur eurasischen Vorgeschichte (Mittel- und Osteuropa, Sibirien, Mongolei, Sizilien). Von 2016 bis 2023 war sie Juniorprofessorin an der Universität Kiel. Seit Mai 2023 ist sie Professorin für Prähistorische Archäologie am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin. Sie forscht zu Jäger/Sammler- und Hirten-Gesellschaften sowie zu frühen bäuerlichen Gruppen mit Schwerpunkt auf der eurasischen Wald- und Steppenzone. In einem Zeitraum vom Ende der Eiszeit bis zur Gegenwart untersucht sie langfristige soziokulturelle und wirtschaftliche Dynamiken in Verbindung mit Mobilität, sesshaften Lebensweisen und Mensch-Tier-Systemen. Bei Forschungen in den chantischen und selkupischen Gemeinschaften Westsibiriens fand sie neue Belege für die Jagdausübung von Frauen, womit die bisherigen Rollenzuweisungen für Mann und Frau weiter aufgelöst werden.[2] Aufsehen erregte im Jahr 2023 die Publikation über die Entdeckung der ältesten menschlichen Festung bereits in der Steinzeit um 6000 v. Chr. mit der Siedlung Amnya in Westsibirien. Dadurch stellen sich neue Fragen zum Beginn der Sesshaftigkeit der Menschen, die bisher später angesetzt wurde.[3][4] Die zu der Entdeckung führende Grabung in Westsibirien wurde durch eine russisch-deutsche Kooperation getragen, die wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine vom Februar 2022 eingestellt werden musste. Schriften (Auswahl)
Weblinks
Einzelbelege
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