Henky Hentschel studierte Soziologie und Ethnologie. 1970 war er Mitgründer der Großkommune „Release Heidelberg“, der ersten deutschen Drogenhilfeeinrichtung.[1] Auf der italienischen Insel Elba bewirtschaftete er anschließend 13 Jahre lang einen ökologischen Bauernhof.[2]
Er veröffentlichte zahlreiche Bücher unterschiedlicher Genres, die sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene richten, und in denen er seine Faszination für die Karibik oder auch eigene Lebenserfahrungen als Glücksspieler und Aussteiger verarbeitete.
Henky Hentschel lebte und arbeitete seit 1990 in der Karibik (Guadeloupe und Guatemala) und seit 1994 in Havanna, wo er am 20. August 2012 unter nicht bekannten Umständen verstarb. Er ist auf dem Cementerio Cristóbal Colón in Havanna begraben.
Der Fotograf und Journalist Sven Creutzmann schrieb in seinem Nachruf in der Süddeutschen Zeitung:
„Jetzt, Mitte, Ende der Neunziger, ist Hentschel endlich angekommen. Er lebt, vielleicht als einziger Auslandsdeutscher, wirklich unter den Kubanern und beschreibt dies in brillanten Texten in Büchern und Reportagen. (…) Vorletzte Woche nun hat sich Henky Hentschel unter rätselhaften Umständen endgültig aus dem Staub gemacht, ähnlich wie sein Alter Ego am Ende der „Häutung“. Diesmal nicht unterwegs auf eine neue Karibikinsel, sondern irgendwohin, um dort nach neuem Ärger Ausschau zu halten.“
– Sven Creutzmann: Süddeutsche Zeitung vom 5. September 2012[11]
Hentschel zu Ehren trägt eine Eckkneipe in der Altstadt von Havanna den Namen „Henky’s Bar“.[12]
↑Hentschel, Henky (Memento vom 15. Oktober 2012 im Internet Archive), Autorenkurzporträt auf der Website des Verlags Hoffmann & Campe, abgerufen am 22. August 2012
↑Nicht wie die anderen - Ein Nachruf auf den deutschen Schriftsteller, Journalisten und Aussteiger Henky Hentschel, Süddeutsche Zeitung vom 5. September 2012.
↑Beate Schümann: Merian Momente Reiseführer Kuba. Gräfe und Unzer, München 3. Auflage 2018, S. 76