Helmut R. LeppienHelmut Rudolf Leppien (* 8. September 1933 in Homburg im Saarland; † 23. Oktober 2007 in Hamburg) war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumskurator. LebenNach dem Studium der Kunstgeschichte in Bonn, München und Tübingen und seiner Promotion zum Doktor der Philosophie über Quattrocento-Plastik in Neapel begann Helmut Leppien 1960 ein Volontariat am Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Schon mit der maßgeblichen Beteiligung an der Jubiläumsausstellung zur Kölner Sonderbundausstellung von 1912 zeigte sich sein spezifischer Ansatz, der die Aufmerksamkeit für aktuelle Kunst mit einem besonderen Gespür für ältere Kunstformen verband, die vom Zeitgeschmack ausgefiltert worden waren. Zu Leppiens bedeutendsten wissenschaftlichen Beiträgen zählt das Werkverzeichnis von Max Ernsts Druckgrafik. Nach einer Tätigkeit an der Hamburger Kunsthalle von 1963 bis 1968 als Assistent übernahm Leppien von 1969 bis 1971 die Leitung der Kunsthalle Köln, die er 1970 verließ, um 1972 Direktor des Hannoverschen Kunstvereins zu werden. Sowohl in Köln wie in Hannover veranstaltete er Ausstellungen, die einem erweiterten Kunstbegriff folgten und auch Musik, Film, Performance und politische Aktionsformen umfassten. Von 1968 bis 1974 wirkte er außerdem als Präsident des ICOM-Komitees für Museen moderner Kunst. Im Jahr 1976 wechselte Leppien als stellvertretender Direktor und Hauptkustos der Gemäldegalerie an die Hamburger Kunsthalle. Diese Aufgabe nahm er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 wahr. Zu seinen bedeutendsten Ausstellungen zählte Der zerbrochene Kopf zum 100. Geburtstag Pablo Picassos im Jahr 1981. Leppien gehörte zu den ersten, die das Kunstmuseum für aktuelle Kunst öffneten (Joseph Beuys, Jannis Kounellis, Ilya Kabakov u. a.). Er holte aber auch wie ein Archäologe das Vergessene zurück, wie die Freiherr J. H. von Schröder-Stiftung, eine umfangreiche, jahrzehntelang verschollene Sammlung von Salonkunst des 19. Jahrhunderts. Seine Museumsarbeit war getragen von dem Bewusstsein, dass die Art des Umgangs mit der Vergangenheit die Zukunft formt. Seine letzte Ruhestätte erhielt Helmut R. Leppien auf dem Zentralfriedhof Lüneburg. Publikationen
Literatur
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