Helmut Gebhard wuchs als Sohn von Max und Maria Gebhard (geb. Pilgram) auf und studierte von 1947 bis 1953 Architektur an der TH München. 1950 wurde er als Stipendiat in die Stiftung Maximilianeum aufgenommen. 1966 promoviert er an der TH München mit der Arbeit System, Element und Struktur in Kernbereichen alter Städte. Nach der Großen Staatsprüfung nahm Gebhard von 1955 bis 1967 seine Planungstätigkeit an den Bauämtern Freising, Nürnberg, Regensburg und an der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, zuletzt als Regierungsbaudirektor auf. 1962 beschloss der Bayerische Landtag die Gründung der Vierten Landesuniversität in Regensburg, die im Wintersemester 1967/68 den Vorlesungsbetrieb aufnahm. Gebhard übernahm die Planung der Universität und wurde erster Amtsvorstand des Universitätsbauamtes.
Gebhard lehrte von 1967 bis 1993 lehrte an der TH München (ab 1970: TU München) auf den neugegründeten Lehrstuhl für Entwerfen und ländliches Bauwesen. In Forschung und Lehre widmete sich Gebhard bis zu seiner Emeritierung dem Verständnis einer Gesamtgestalt von Bauten, Orten und Städten als Ganzheit im Zusammenwirken von Lebensabläufen der Gesellschaft, von Bedingungen der Umwelt, von raumbezogenem Bedürfnis und funktionaler Organisation.
1967 gründete Helmut Gebhard ein eigenes Architekturbüro in München. In verschiedenen Kooperationen entwickelte er städtebauliche Rahmenplanungen und öffentliche Gebäude. Der große kollektive Raum wurde dabei oft das konstituierende räumliche Merkmal seiner Bauten. Von 1974 bis 1984 arbeitete Gebhard mit Horst Biesterfeld, Manfred Brennecke und Thomas Richter als Gebhard & Arc zusammen und von 1984 bis 1991 mit Bernhard Landbrecht und Günter Wagmann zusammen.
Er war verheiratet und war Vater zweier Töchter (Andrea Gebhard und * 1959).
Lehrstuhl für Entwerfen und ländliches Bauen Technische Universität München (Hrsg.): Helmut Gebhard. Bauten und Forschung. Schmerbeck GmbH, Tiefenbach 1996
Matthias Reichenbach-Klinke, Roswitha Marhold und Raphael Huber (Hrsg.): Helmut Gebhard. Architektur ist Umweltgestaltung. Dokumentation. Verlag der TU München / Lehrstuhl für Entwerfen und ländliches Bauwesen, München 2006
Literatur
mit Horst Biesterfeld und Manfred Brennecke: Umweltgestaltung im ländlichen Raum: Entwicklung u. Umweltgestaltung in ländlichen Gemeinden unter besonderer Berücksichtigung der bürgerschaftlichen Selbsthilfe. Hiltrup, 1974, ISBN 3-7843-1575-5.
Besser Bauen im Alltag. 1982.
mit Konrad Bedal: Bauernhäuser in Bayern, Band 1, Mittelfranken. Hugendubel, 1994, ISBN 3-88034-744-1.
mit Bertram Popp: Bauernhäuser in Bayern, Band 2, Oberfranken. Hugendubel, 1995, ISBN 3-88034-816-2.
mit Konrad Bedal und Albrecht Wald: Bauernhäuser in Bayern, Band 3.Unterfranken, Hugendubel, 1996, ISBN 3-88034-839-1.
mit Paul Unterkircher: Bauernhäuser in Bayern, Band 4, Oberpfalz. Hugendubel, 1995, ISBN 3-88034-838-3.
mit Georg Baumgartner: Bauernhäuser in Bayern, Band 5, Niederbayern. Hugendubel, 1995, ISBN 3-88034-817-0.
Stadt Eichstätt, Andreas Mühlbauer (Hrsg.): Wohnen in Eichstätt. Seidlkreuz-Mitte. Druck Pruksil, Gaimersheim + Magenta 4, Eichstätt 1998
mit Konrad Bedal: Bauernhäuser in Bayern, Band 6, Oberbayern 1. Hugendubel, 1998, ISBN 3-89631-218-9.
mit Helmut Keim: Bauernhäuser in Bayern, Band 6, Oberbayern 2. Hugendubel, 1998, ISBN 3-89631-222-7.
mit Hans Frei: Bauernhäuser in Bayern, Band 7. Schwaben, Hugendubel, 1999, ISBN 3-89631-369-X.
↑Lehrstuhl für Entwerfen und ländliches Bauen Technische Universität München (Hrsg.): Helmut Gebhard. Bauten und Forschung. Schmerbeck GmbH, Tiefenbach 1996