Helmstorf (Adelsgeschlecht)![]() Helmstorf, auch Helmsdorf, war der Name eines briefadeligen Geschlechts aus dem südlichen Tirol, das 1670 im Mannesstamm erlosch. Die Familie ist zu unterscheiden von dem schwäbischen Adelsgeschlecht Helmsdorf. GeschichteDie Familie, zuvor Metzger und Wirte in Lana am Gries, sollen nach Tirol eingewandert sein, wo sie im 15. Jahrhundert das Turngut bzw. Helmstorf oberhalb von Mitterlana erwarben und sich nach dem Ansitz den Namen „von Helmstorf“ gaben. Der im 13. Jahrhundert erbaute Wohnturm mit Nebengebäude wurde vergrößert und zu einem Edelsitz erweitert. Conrad Metzger wurde 1477 erwähnt und um 1510 geadelt. 1524 erfolgte die Aufnahme in die Reihe der Tiroler Landstände.[1] 1526 erscheint „Leonhard Helbenstorffer metzger am Gries.“[2] In der Reformationszeit tendierte Balthasar von Helmstorf heimlich zum Luthertum. Während er den öffentlichen Gottesdiensten fern blieb, empfing er die Messe von befreundeten Priestern in seiner Schlosskapelle.[3] Am 16. Mai 1548 erhob Kaiser Karl V. die Brüder Georg und Balthasar Helmstorfer in Augsburg in den Reichsritterstand mit Besserung ihres Wappens. 1557 besaß Balthasar von Helmstorf eine Schmelzhütte in Ulten[4] und 1570 „ain Haus am grieß und Mül samt Garten.“ Außer den etschländischen Gütern gehörte ihm ein Edelsitz in Wagrain im unteren Inntal, in der er sich zu Ostern aufhielt. Die Familie erhielt 1567 die Aufnahme in die Tiroler Adelsmatrikel und die Adelsfreiheit ihres gleichnamigen Ansitzes in Lana. 1574 erteilte der Landesfürst Erzherzog Ferdinand II. von Tirol Leopold von Helmstorf die Erlaubnis den in Oberlana gelegenen Rednerhof, der bis zum Aussterben der Vorbesitzer ein adliger Ansitz gewesen war, mit den gleichen Freiheiten in seine alten Rechte wieder einzusetzen und ihn Ansitz Lanegg nennen zu dürfen.[5] Der Sohn von Georg, Abraham von Helmstorf, saß 1596 im Tiroler Landtag. Christine von Helmstorf brachte als Hochzeitsgut Lanegg 1614 an die Freiherren von Hausmann. Das Geschlecht ist 1670 mit Georg Gaudenz von Helmstorf, Lehensinhaber von Ried, im Mannesstamm erloschen. Der Ansitz Helmstorf fiel durch die Heirat der Tante von Georg Gaudenz, Anna Maria von Helmstorf mit dem bestellten Fähnrich von Tirol Hans Adam Tändl, an die Familie Tändl, die sich von da an „Tändl von Helmstorf“ nannte. Erzherzog Ferdinand II. von Tirol erhob am 20. Juli 1592 in Innsbruck Hans Adam Tändl in den erblichen Adelsstand.[6] Die Familie führte als Wappen „in roten Felde einen Hirsch, der auf dem gekrönten Helm wachsend wiederholt ist.“ Ein Votivbild in der von Hans Adam Tändl und seiner Frau wiederhergestellten Kapelle von Helmstorf erinnert an seine Familie, die am Tag der unschuldigen Kinder 1607 vom Bischof von Chur geweiht wurde.[7] Der Enkel von Georg Gaudenz, Johann Christoph von Greiffen, Geheimrat, Präsident und Hofmarschall des Markgrafen von Baden erhob Kaiser Leopold I. am 10. Mai 1678 in Wien in den erblichen Freiherrenstand, mit der Erlaubnis sein Wappen mit denen der ausgestorbenen von Helmstorf zu vereinigen. Wappen"Wappen Geviert: 1 und 4 in Schwarz und Silber geteilt, darin ein Löwe gewechselter Farben, einen silbernen Helm haltend; 2 und 3 in Silber schrägrechts eine rote Wecke, Helm mit silbernen roten Bunde und dem wachsenden Löwen, zwischen einem offenen silbernen Flug, beidseitig belegt mit der roten Wecke."[8] Genealogie![]() ![]()
Siehe auchLiteratur
WeblinksEinzelnachweise
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