Heinrich von Rosenberg (General)Heinrich Gottschalk Wilhelm von Rosenberg[1] (* 1. Juni 1833 in Puditsch; † 19. April 1900 in Rathenow)[2] war ein preußischer General der Kavallerie[1] und ein erfolgreicher Amateur-Rennreiter. Er gilt als „Vater des deutschen Offizier-Reitsports“[3] und Begründer des Hannoverschen Rennvereins.[4] LebenEr stammte aus der schlesischen briefadeligen Familie von Rosenberg, Linie Rosarius von Rosenberg, welche 1555 ersterwähnt ist und 1648 in Prag den Böhmischen Adel erhält, für Johannes Rosarius, Gutsbesitzer in Gunschwitz. Seine Großeltern waren der Landesälteste und Gutsbesitzer Heinrich Gottfried Wilhelm Rosarius von Rosenberg auf Puditsch und Henriette Charlotte Theodore Ernestine von Burgsdorff, die Eltern der Rittmeister Wilhelm von Rosenberg (* 3. Mai 1795 in Puditsch; † 10. April 1844 ebenda) und Charlotte Luise von Strbensky (* 13. Februar 1801 in Goldmannsdorf; † 28. Oktober 1886 in Metz). Der in Preußen geborene Rosenberg[2] hatte bereits als junger Offizier die Querfeldein-Rennen begründet, „aus denen sich später der Offiziers-Hindernis-Rennsport entwickelte“. Überliefert ist von Rosenbergs Ausspruch:[4]
Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen wurde Rosenberg am 30. Oktober 1866 unter Beförderung zum Rittmeister und Ernennung zum Eskadronchef vom Leib-Kürassier-Regiment Nr. 1 in das 1. Ulanen-Regiment Nr. 13 nach Hannover versetzt.[5] Rasch erkannte Rosenberg, welchen Nutzen „eine Verquickung der Reitjagd mit dem Bahnreiten“ für das Militärreitinstitut Hannover (M.R.I.) haben würde[4] und gründete noch im selben Jahr den „Reit-Jagd-Verein“.[3] Schon im Folgejahr 1867 verfasste Rosenberg, gemeinsam mit seinem Premierleutnant bei den Königsulanen, Adalbert Perrinet von Thauvenay, sowie mit dem Rittmeister Dedo von Krosigk (seinerzeit aber schon Reitlehrer am M.R.I.), einen Aufruf an alle Offiziere und Herrenreiter, sie mögen dem Reit-Jagdverein beitreten. Der starke Zulauf im Jahr 1867 führte schließlich zur Gründung des Hannoverschen Rennvereins,[4] damals noch unter dem Namen „Verein zur Förderung der Hannoverschen Landes-Pferdezucht“.[6] Noch im selben Jahr ritt Rosenberg mit der von ihm geschaffenen Meute die erste Jagd des Vereins.[3] Mit seinem Regiment nahm Rosenberg 1870/71 als Major am Krieg gegen Frankreich teil und erhielt für seine Leistungen beide Klassen des Eisernen Kreuzes. Nach Kriegsende stieg er dort zum etatmäßigen Stabsoffizier auf. Am 24. September 1875 wurde er mit der Führung des Brandenburgischen Husaren-Regiments Nr. 3 in Rathenow beauftragt; er folgte Oberst Egmont von Rauch, ebenfalls eine prägende Figur im Galopprennsport, den im Monat zuvor ein tödlicher Schlaganfall beim Exerzieren mit dem Regiment ereilt hatte. Rosenberg kommandierte das Regiment der traditionsreichen Zieten-Husaren bis 1883.[5] Am 17. Oktober 1883 folgte seine Ernennung zum Kommandeur der 30. Kavallerie-Brigade in Metz. Ab 15. Oktober 1888 war Rosenberg Kommandeur der Kavalleriedivision des I. Armee-Korps und vom 24. März 1890 bis 15. März 1895 Inspekteur der 2. Kavallerie-Inspektion in Berlin. Anschließend wurde er in Genehmigung seines Abschiedsgesuches unter Belassung seiner Stellung à la suite des Husaren-Regiments „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3 mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Heinrich von Rosenberg erwarb sich große Verdienste „um die Entwicklung des hannoverschen Militär-Reitinstituts“ und galt bald als „Vater des deutschen Offizier-Reitsports.“[3] Er war Ehrenmitglied des Union-Klubs, der Dachorganisation für die Galopprennen in Deutschland.[7] Der Amateur-Rennreiter gewann 184 von 584 selbst gerittenen Rennen, in den Jahren 1873 und 1874 sogar zweimal den Titel als Champion.[3] FamilieRosenberg hatte 1859 im schlesischen Gimmel, Kreis Oels, Johanna von der Marwitz geheiratet (* 8. März 1839 in Wardin b. Arnswalde; † 3. Dezember 1916 in Großdorf b. Unruhstadt). Sie hatten vier Töchter, Martha, Ella, Therese und Johanna, alle vier heirateten adelige Offiziere, Emmo von Sydow, Bernhard von Sydow, Robert Freiherr von Kap-herr sowie Friedrich Wilhelm von Brandenstein. Johanna und Heinrich von Rosenberg hatten zwei Söhne, der ältere Sohn Wilhelm von Rosenberg (* 25. August 1870 in Bernsdorf; † 20. Januar 1934 Schloss Neudorf) wurde Major a. D., seine Familie lebte auf Schloss Neudorf, Kreis Meseritz. Der jüngere Sohn war der spätere deutsche Vizeadmiral Hugo von Rosenberg (* 1875; † 1944), er wohnte mit der Ehefrau Margarete von Enckevort, geschiedene Gräfin Douglas-Ralswiek, ehem. Schwiegertochter des Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas, am Berliner Kurfürstendamm. Rosenbergs Bruder Hugo von Rosenberg (* 22. Juni 1835 in Puditsch; † 17. Februar 1895 in Militsch) war Generalleutnant z. D. Ehrungen
Genealogie
Literatur
Weitere Literatur
QuellenWeblinksCommons: Heinrich von Rosenberg (Rennreiter) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anmerkungen
Einzelnachweise
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