Kurt Morawietz entstammt einer katholischen Familie. Die Eltern waren gehörlos.[1] Sein Vater war Buchbinder. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er an einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt unterrichtet und war Anwärter für die NS-Ordensburg.[2] Nach seiner 1944 begonnenen Lehre bei der Stadtverwaltung Hannover und dem Besuch der Gemeindeverwaltungsschule arbeitete er in der Verwaltung bis zu seinem Ausscheiden. Er gründete 1955 die Literaturzeitschrift die horen. Von 1962 bis 1992 arbeitete er im Kulturamt der Stadt Hannover und förderte hannoversche Literatur. Unter anderem initiierte er das Lyriktelefon (1978[3]–1993), die literanover und in Erinnerung an ihn wurden vom 3. Juli 2005 bis 17. August 2005 nochmals Beiträge ausgestrahlt.[4] 1969 war er Gründungsmitglied der Karl-May-Gesellschaft. Seit 1982 war er Mitglied im internationalen P.E.N. Club. 1995 stiftete die Stadt Hannover mit der Sparkasse Hannover den Kurt-Morawietz-Literaturpreis und ehrte ihn damit anlässlich seines 75. Geburtstages (2005) mit zahlreichen, themenbezogenen Veranstaltungen.
Hugo Thielen: Morawietz, Kurt. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 449f.