Heinrich Wilhelm Breidenfeld erlernte das Orgelhandwerk bei Caspar Melchior Vorenweg (bis 1827) und begann 1826 in Münster als selbständiger Orgelbauer. Der Umbau der Domorgel in Münster 1830 steigerte sein Ansehen, so dass das Trierer Domkapitel ihm drei Jahre später den Auftrag zum Bau der Orgel im Westchor erteilte. Kurz nach deren Fertigstellung siedelte Breidenfeld 1838 mit seinem Betrieb nach Trier über.[2]
Er verdrängte mit seinem Schaffen die in Trier vorherrschende Orgelbaufamilie Stumm. Seine Söhne Joseph Breidenfeld (1832–1898) und Heinrich Breidenfeld (1842–1906) übernahmen nach seinem Tod 1875 die Firma unter dem Namen „Gebr. Breidenfeld“ weiter und bauten noch 53 Orgeln, davon allein 13 in Trier.
Insgesamt lieferte die Orgelbauerfamilie etwa 60 neue Orgeln, die meisten in das Bistum Trier, einige auch in die Bistümer Münster und Luxemburg. Nach der Jahrhundertwende kam die Firma in Schwierigkeiten und gab schließlich den Betrieb auf. 1912 wird sie im Trierer Adressbuch nicht mehr genannt. Weitgehend unverfälscht erhaltene Breidenfeld-Orgeln stehen noch in Dieblich, Bekond, Nennig, Thörnich, Schalkenmehren und Lösnich.[3]
1903 pneumatifiziert durch Orgelbau Christian Gerhardt & Söhne. Die alte Pfarrkirche St. Michel wurde 1929 durch die heutige Pfarrkirche St. Marien ersetzt. Orgel nicht erhalten.[6]
Die Domorgel in Trier. In: Gregorius-Blatt. Band20, 1895, S.18f.
Herbert Brügge: Kurze Geschichte der Orgeln in der Lengericher Kirche. In: Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der Ev. Stadtkirche Lengerich. Verlag Marius Jacoby, Münster 2003, S.13–18.
Andreas Lenk: Orgel-Klassizismus an der Orgel. Die Orgeln Heinrich Wilhelm Breidenfelds in St. Paulin zu Trier und in Dieblich an der Mosel. In: Organ – Journal für die Orgel. Band7, Nr.3, 2004, S.36–42.
Ulrich Reinke: Der Prospekt der Breidenfeld-Orgel von 1835/36. In: Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der Ev. Stadtkirche Lengerich. Verlag Marius Jacoby, Münster 2003, S.47–54.
Ulrich Reinke: Warum die Lengericher Stadtkirchenorgel ihr heutiges Gesicht erhielt. Überlegungen zur Wiederherstellung der Breidenfeld-Orgel. In: Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der Ev. Stadtkirche Lengerich. Verlag Marius Jacoby, Münster 2003, S.43–45.
Friedrich W. Riedel und Hans-Wolfgang Theobald: Die Orgel [von St. Paulin in Trier]. In: Regine Dölling (Hrsg.): Die katholische Pfarrkirche St. Paulin in Trier. Worms 2004, S.176–192.
Winfried Schlepphorst: Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der evangelischen Stadtkirche zu Lengerich. In: Ars Organi. Band52, 2004, S.167–173.
Winfried Schlepphorst: Eine treffliche Orgel – „leider im sinnlosen Schrankstyl“. In: Die Breidenfeld-Klais-Orgel in der Ev. Stadtkirche Lengerich. Verlag Marius Jacoby, Münster 2003, S.19–38.
↑Franz Bösken, Hermann Fischer, Matthias Thömmes: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band40). Band4: Regierungsbezirke Koblenz und Trier, Kreise Altenkirchen und Neuwied. Schott, Mainz 2005, ISBN 3-7957-1342-0, S.44.