In seiner Lehre bei der Firma August Ververs Holzbildhauerei in Lippstadt erlernte er von 1924 bis 1928 den Beruf des Holz- und Steinbildhauers. Von 1930 bis 1933 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Dortmund. Nach der Meisterprüfung 1934 war er zunächst in Mönninghausen als Holzbildhauer tätig. 1937 verlegte er seine Firma nach Erwitte, wo er die Holz- und Steinbildhauerei Sprick am Hellweg aufbaute. Hier wirkte Heinrich Sprick über 40 Jahre als freischaffender Bildhauer. Nach Ausstellungen in Soest und Münster nahm er 1939 als Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste an der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München teil. In der Zeit des Nationalsozialismus war er ein gefragter Künstler für martialische Kriegerdenkmäler, etwa in Kneblinghausen oder Günne. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete er sich auf sakrale Kunst aus. In der Landesgemeinschaft der rheinisch-westfälischen Krippenfreunde zählte er zu den verdientesten Mitgliedern. 14 Jahre war er Obermeister der Holzbildhauer-Innung Lippstadt, die ihn auf Grund seiner vielfältigen Verdienste zum Ehrenobermeister ernannte. Als Vogelbauer fertigte er zu jedem Schützenfest in Erwitte die Holzadler an. Mit Beginn der 1970er Jahre setzte er zunehmend auf profane statt sakrale Kunst. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit am 24. Januar 1979 in Münster.
Werke
Heinrich Sprick hatte sich vornehmlich der religiösen Kunst und der Krippendarstellung verschrieben. Zahlreiche Werke in Holz und Stein in Westfalen künden von seinen künstlerischen Fähigkeiten. Zu seinen Werken gehören neben vielen Grabsteinen in Westfalen (Priestergruft auf dem Friedhof in Erwitte, die Grabstätte der Familie Seibel (Friedhof Erwitte), das Holzgrabkreuz für die Familie Zumdick in Steinhausen und der Findling für Pfarrer Josef Nillier in Langeneicke) unter anderem folgende Werke:
Maximilian Kiesewetter: Kneblinghausen weihte ein Kriegerehrenmal. Westfälischer Kurier, Lippstadt Juni 1938.
Westfälische Landeszeitung (1939): Lippstädter auf der Großen Deutschen Kunstausstellung München 1939. In: Soest – Die Börde – Kreis Lippstadt. Amtliches Organ der Kreise Soest und Lippstadt in der Westfälischen Landeszeitung Rote Erde, Lippstadt September 1939.
Wilhelm Pälmer: In Holz und Stein geformte Wirklichkeit – In der Werkstatt des Bildhauermeisters Sprick-Erwitte. In: Soest – Die Börde – Kreis Lippstadt. Amtliches Organ der Kreise Soest und Lippstadt in der Westfälischen Landeszeitung Rote Erde, Folge 91, Lippstadt 2. April 1939.
Emil Reuber: Vom Kunstschaffen Heinrich Spricks. In: Die Sonntags Illustrierte in der Westfälischen Landeszeitung Rote Erde, Lippstadt 6. November 1943.
Aus Eiche und Linde, aus dem Stein der Heimat. In: Der Patriot, Lippstadt, 12. Februar 1949.
Auch die Basilika-Krippe in Werl … – Besuch beim Bildhauer Heinrich Sprick – Erwitte ist stolz auf ihn. In: Der Patriot, Lippstadt, 24. Dezember 1961.
Hier entsteht viel Freude zum Fest – Blick in die Werkstatt für Krippen und Figuren – Vom Ton über Gipsguss bis zum Schnitzen. In: Der Patriot, Lippstadt, 19. Dezember 1964.
Neues Bronze-Relief schmückt die Vorhalle – Eresburg-Jubiläum künstlerisch gestaltet. In: Der Patriot, Lippstadt, 20. November 1973.
Zur Kommunion Cassettenrecorder statt geschnitzter Madonnenfigur – Auch Holzbildhauer müssen sich heute dem Trend der Zeit anpassen. In: Der Patriot, Nummer 235, Lippstadt 9. Oktober 1976.
Heinrich Sprick aus Erwitte verstorben. In: Der Patriot, Lippstadt Januar 1979.
Werke aus Holz und Stein für ganz Westfalen. In: Der Patriot – Erwitte, Nummer 125, Lippstadt 2. Juni 2010.
Ein Stück Kulturgeschichte – Im Königshof wurde eine Retrospektive mit Werken von Heinrich Sprick eröffnet – Zu dessen 100. Geburtstag ziehen Familie, Kulturring und Stadt an einem Strang. In: Der Patriot – Erwitte, Nummer 129, Lippstadt 8. Juni 2010.
Quellen und Verweise
Jörn von Lucke: Feierliche Rede zum 100. Geburtstag des Holz- und Steinbildhauers Heinrich Sprick am 4. Juni 2010 in Erwitte im Königshof, In Veröffentlichung.
Einzelnachweise
↑Wanderbursche. In: Große Deutsche Kunstausstellung 1937–1944. Abgerufen am 3. Oktober 2021.