Ab 1803 hielt er sich in Rom auf und wurde dort der Hausarzt der Familie Humboldt.
Caroline von Humboldt schreibt 1803 über ihn in einem Brief: „Er ist ein Hannoveraner [...] und hat trotz seiner Jugend — er ist 25 oder 26 Jahre alt — eine ungemeine Erfahrung, weil er als Arzt und Chirurgus mehrere Jahre bei der Armee war und daher die wichtigsten Fälle gesehen und behandelt hat.“[6]
Als die schwangere Caroline v. Humboldt 1804, nach dem plötzlichen Tod ihres ältesten Sohnes Wilhelm, Rom fluchtartig zusammen mit Tochter Caroline und krankem Sohn Theodor verließ, begleitete und betreute Kohlrausch sie auf ihrer Reise zurück in ihre Heimat und dann weiter nach Paris. Dort kam Carolines Tochter Louise zur Welt, starb aber bereits wenige Wochen später. Erst 1805 kehrte Kohlrausch von dort zusammen mit Caroline v. Humboldt nach Rom zurück.
1809, nach schweren Streitereien Kohlrauschs mit Alexander von Rennenkampff, veranlasste Wilhelm von Humboldt, dass er das Haus verlassen musste. Er ging nach Berlin, wo er 1810 eine von Humboldt verschaffte Anstellung an der Berliner Charité antrat und schließlich 'Geheimer Ober-Medizinalrat' wurde.
Kohlrausch starb 1826 an den Folgen von Schlaganfällen, die ihn seit 1824 körperlich und geistig behinderten. Beigesetzt wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.[8]
Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und ausserhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben, oder noch leben : aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen, Bd. 2, Bremen: Schünemann, 1823, S. CLXVIII (Digitalisat)
↑Traueranzeige in der „Staats- und gelehrten Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten“ vom 13. Mai 1826 (online verfügbar bei Google Books)
↑Hans B. Jessen: Berliner Altertums-Forscher und -Freunde. Ihre Gräber und Grabdenkmale. In: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins. Nr.3. Berlin 1979, S.63–75, hier S. 72.