Heinrich Hlasiwetz erlernte die Pharmazie, studierte darauf an den Universitäten Jena, Wien und Prag, wurde 1849 Assistent Friedrich Rochleders, 1851 außerordentlicher und 1854 ordentlicher Professor der Chemie in Innsbruck.
Hier errichtete er ein chemisches Laboratorium und wirkte mit großem Erfolg als Lehrer und Forscher. 1867 folgte er einem Ruf als Professor der chemischen Technologie an der Technischen Hochschule in Wien, und 1869 vertauschte er diese Lehrkanzel mit der für allgemeine Chemie.
Er wurde im Studienjahr 1872/73 zum Rektor der Technischen Hochschule Wien gewählt und übernahm 1873 das Referat für technische Hochschulen im Unterrichtsministerium.
Hlasiwetz hat ungemein zahlreiche Untersuchungen, namentlich auf dem Gebiet der organischen Chemie, geliefert. Besonders bemerkenswert sind seine Arbeiten über Buchenteerkreosot, Harze, Gerbsäuren, Phloroglucin, über Alkaloide, Zuckerarten und Eiweiße. Er starb in Wien, kurz nachdem er die Baronesse Antershofen geheiratet hatte. Sein Schüler Ludwig Barth zu Barthenau erhielt das Angebot für diese Stellung an der Technischen Universität, er entschied sich jedoch für die Nachfolge von Franz von Schneider an der Universität Wien.
Einer seiner Vorfahren, Philipp Hlasiwetz, war der Schwiegersohn von Ignaz Kittel, einem Verwandten von Johann Josef Kittel, und hatte dessen Apotheke am Markt in Reichenberg übernommen.
Johannes Uray, Organische Chemie in chemischer Forschung und Lehre an österreichischen Universitäten zwischen 1840 und 1870. In: Bericht über den 25. Österreichischen Historikertag in St. Pölten 2008. St. Pölten 2010, S. 402–427.
Juliane Mikoletzky, Sabine Plakolm-Forsthuber (Hrsg.): Eine Sammlung von außerordentlicher Geschlossenheit/A Collection of Unusual Completeness: Die Rektorengalerie der Technischen Universität Wien/The Gallery of Rectors of the TU Wien. Festschrift 200 Jahre Technische Universität Wien, Band 13, Wien, Böhlau-Verlag 2015, ISBN 978-3-205-20113-7, S. 53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
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