Heinersdorfer Mühle
Heinersdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Bechhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken , Bayern ).[ 2] Heinersdorf liegt in der Gemarkung Birkach .[ 3]
Wahrzeichen des Ortes und überregional bedeutendes Baudenkmal ist die 1458 erstmals erwähnte Heinersdorfer Mühle.
Geografie
Das Dorf liegt am Südufer der Wieseth direkt dem Ort Fröschau gegenüber. Der Kesselbach mündet im Ort als rechter Zufluss in die Wieseth. Im Süden grenzt das Waldgebiet Ellenbach an, im Westen liegt das Flurgebiet Kessel. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2221 (0,3 km südwestlich) bzw. nach Fröschau zur Kreisstraße AN 57 (0,3 km nördlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zur Burgstallmühle (1 km östlich).[ 4]
Geschichte
Der Ort wurde 1249 als „Hoienarsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster Heilsbronn dort Güter erwarb. Im 15. Jahrhundert kaufte das Kloster weitere Güter von der Adelsfamilie von Holzingen.[ 5] [ 6]
Heinersdorf lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen . Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das ansbachische Verwalteramt Waizendorf . Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 13 Anwesen (1 Mühle, 1 Wirtschaft, 1 Hof, 2 Güter, 7 Gütlein, 1 Tropfhäuslein ).[ 7] [ 8]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen .[ 9]
1806 kam Heinersdorf an das Königreich Bayern . Infolge des Gemeindeedikts wurde der Ort dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Unterkönigshofen zugeordnet. 1818 entstand die Ruralgemeinde Birkach , zu der Burgstallmühle , Fröschau , Heinersdorf, Röttenbach und Rottnersdorf gehörten. 1870 wurde diese nach Heinersdorf umbenannt.[ 10] [ 11] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 10,488 km².[ 12]
Die Gemeinde Birkach/Heinersdorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Wassertrüdingen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Wassertrüdingen (1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen , seit 1973 Finanzamt Ansbach ). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in Amtsgericht Wassertrüdingen umbenannt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl , das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist. Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). 1971 kam die Gemeinde zum Landkreis Feuchtwangen und 1972 schließlich an den Landkreis Ansbach.[ 9]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Heinersdorf am 1. Juli 1971 nach Bechhofen eingemeindet.[ 13]
Baudenkmäler
Haus Nr. 1: Mühlenanwesen; Hauptbau, Wohngebäude, zweigeschossiger Walmdachbau, bez. 1764; Sägehaus, eingeschossiges Gebäude mit Halbwalmdach, massiv und Fachwerk, bez. 1853; Nebengebäude, Stall eingeschossiger Satteldachbau, Natursteinmauerwerk, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, erstmalige Erwähnung 1458.
Am Kirchweg: Spätmittelalterliches Steinkreuz, am Weg nach Rottnersdorf, etwa 700 m außerhalb des Orts.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Heinersdorf
Ort Heinersdorf
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Maria (Königshofen an der Heide) gepfarrt,[ 7] seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Johannis (Bechhofen) zuständig.[ 29] Die Katholiken sind nach Herz Jesu (Bechhofen) gepfarrt.[ 12] [ 34]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Heinersdorf . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 2 : El–H . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298 , OCLC 833753081 , Sp. 557 (Digitalisat ).
August Gebeßler : Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale . Band 15 ). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930 , S. 156 .
Georg Paul Hönn : Heinersdorf . In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises . Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613 , S. 340 (Digitalisat ).
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit . Band 2 . Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X , S. 507–508 (Volltext [Wikisource ] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8 .
Weblinks
Fußnoten
↑ a b Halbjahresstatistik. (PDF; 19KB) Markt Bechhofen, 31. Dezember 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 .
↑ Gemeinde Bechhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 5. Oktober 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit , Bd. 2, S. 507f.
↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl , S. 156.
↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis , S. 427.
↑ Johann Bernhard Fischer : Heinersdorf . In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern . Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968 , S. 381 (Digitalisat ). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 557). Hiernach gab es 18 Untertansfamilien, da wahrscheinlich die Anwesen von Fröschau miteinbezogen wurden.
↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis , S. 564.
↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis , S. 534 und 540.
↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern . Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423 , S. 71 (Digitalisat ).
↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat ).
↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980 . C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7 , S. 461 .
↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser , 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 38 (Digitalisat ). Für die Gemeinde Heinersdorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Birkach (S. 10), Burgstallmühle (S. 15), Röttenbach (S. 77) und Rottnersdorf (S. 78).
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↑ Pfarrverband Burgheide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 18. März 2023 .