Heiner TimmermannHeinrich „Heiner“ Timmermann (* 26. April 1940 in Duisburg; † 29. August 2018 in Nonnweiler[1]) war ein deutscher Historiker. LebenHeiner Timmermann wurde als Sohn von Ferdinand Timmermann und dessen Frau Maria in Duisburg geboren. Nach dem Besuch der Volksschule Duisburg-Hamborn-Marxloh absolvierte er eine Verwaltungslehre bei einer Krankenversicherung in Dinslaken am Niederrhein. 1964 legte er am Abendgymnasium Duisburg das Abitur ab und begann ein breit gefächertes Studium. An den Universitäten von Köln, Bonn, Tübingen und Newcastle-upon-Tyne studierte er Geschichte, Englisch, Pädagogik, Philosophie und Geographie. Es folgten Studien- und Forschungsaufenthalte u. a. an der Harvard University, Cambridge/Mass. und der Yale University, New Haven/Conn., an der University of Hull in Großbritannien, in Archiven in New York, Boston, Oxford, London, Berlin, Budapest, Brüssel und anderen Orten. 1976 wurde er an der Philosophischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen promoviert. 1992 habilitierte sich Timmermann an der Historischen Fakultät der Jagiellonen-Universität Krakau. Als Student wurde Timmermann aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.St.V. Winfridia Köln und Rechberg Tübingen im KV. Seit 1978 wohnte er in Nonnweiler im Saarland. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter. BerufVon 1978 an war Timmermann Studienleiter an der Europäischen Akademie Otzenhausen (Saarland); 1991 gründete er das dortige Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut (SFI), das er bis 2005 als Direktor leitete. In dieser Zeit führte er zahlreiche Fachtagungen und Kongresse mit Wissenschaftlern aus vielen Ländern durch. Schwerpunkte dieser Veranstaltungen bildeten Themen der internationalen Politik und insbesondere der Ost-West-Beziehungen. Auch organisierte Timmermann regelmäßig Tagungen zur DDR-Forschung. Bei diesen Treffen kam es zu nachhaltigen Begegnungen von Historikern, Politik- und Sozialwissenschaftlern sowie Diplomaten von diesseits wie jenseits des „Eisernen Vorhangs“. Diese Leistung wurde u. a. auch dadurch gewürdigt, dass Timmermann 2007 anlässlich der ersten Gedenkfeier zur Öffnung der ungarischen Grenze nach Österreich im September 1989 neben dem ehemaligen deutschen Außenminister Genscher und anderen an der Grenzöffnung beteiligten führenden Politikern als Festredner ins ungarische Parlament eingeladen wurde. Sehr engagiert hat er sich auch im innerdeutschen Jugendaustausch. 1984 wurde er mit 25 Schülern des Peter-Wust-Gymnasiums in Merzig vom damaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Erich Honecker, empfangen. Es war das einzige Mal, dass Honecker eine westdeutsche Schulklasse in seinen Amtsräumen willkommen geheißen hat. Seit 1990 lehrte Professor Timmermann an der Universität Jena Europäische Geschichte der Neuen und Neuesten Zeit. Zugleich war er Visiting-Professor für Europäische Studien an der Wirtschaftsuniversität in Moskau, Honorarprofessor an der Corvinus-Universität in Budapest und seit 2013 Visiting Professor an der Shanghai Jioa Tong Universität. Timmermann war Berater mehrerer südkoreanischer Universitäten und Institute für Wiedervereinigungsfragen. 2005 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Akademie Rosenhof e. V. in Weimar gewählt. Bis zu seinem Tod leitete er diesen Bildungsträger, der sich als Institut für Sozialmanagement, Sozialwissenschaft, politische Bildung und Öffentlichkeitsarbeit versteht. Ehrungen
Veröffentlichungen (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Heiner Timmermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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