Heimberg (Fischach)

Heimberg (Fischach)
Markt Fischach
Koordinaten: 48° 18′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 48° 18′ 7″ N, 10° 39′ 51″ O
Höhe: 490 m ü. NHN
Einwohner: 27 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 86850
Vorwahl: 08236
Bild von Heimberg (Fischach)

Heimberg ist ein Weiler sowie seit 1972 ein amtlich benannter Gemeindeteil des Marktes Fischach im schwäbischen Landkreis Augsburg in Bayern (Deutschland) und gehört zur Gemarkung Aretsried. Bei der Volkszählung 1987 wurden 27 Einwohner in sechs Wohngebäuden ermittelt.[1] Im Jahr 2006 lag die Einwohnerzahl bei 33.[2]

Bekannt ist Heimberg als Herkunftsort der Familie Mozart.[3]

Geografie

Geografische Lage

Der Weiler Heimberg liegt etwa 19 Kilometer südwestlich von Augsburg in den Stauden und ist damit ein Bestandteil des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder. Dort befindet er sich südöstlich der Ortschaft Aretsried am Fuße eines Hanges auf einer Höhe von etwa 490 m. ü. NN. Unweit südlich von Heimberg fließt die Schmutter von Südwesten kommend in Richtung Nordosten vorbei. Im Norden erhebt sich der Lohberg (540 m. ü. NN) und im Westen von Heimberg befindet sich der bewaldete Buschelberg (558 m. ü. NN).

Nachbarorte

Aretsried
750 m
Reitenbuch
1,5 km
Margertshausen
3,0 km
Kompass
Fischach
850 m

Geschichte

Der Mozart-Hof in Heimberg (rechts im Bild), auch als Mozarthaus bezeichnet, besteht (in stark veränderter Form) immer noch.

Es gibt verschiedene Angaben zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung von Heimberg. So datierte der Heimatforscher Wilhelm Wörle die Erstnennung auf das Jahr 1064.[4] Hans-Peter Eckhart beschreibt dieses Datum dagegen in seinem Ortsnamenbuch von Bayern als unsicher und hält ein Schreiben aus dem Jahre 1261 für die erste urkundliche Erwähnung Heimbergs. Darin teilte der Rat der Stadt Augsburg dem Ritter Volkmar von Kemnat mit, dass die Herrin Hagia ihren Hof Haginberge an das Kloster Kaisheim verkauft hatte. Anhand dieser Urkunde konnte auch die Herkunft des Ortsnamens nachvollzogen werden. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich der Name Haginberge dann in Hainberch (Mitte 14. Jahrhundert) und Hainberg (Mitte 16. Jahrhundert) und nahm schließlich im 18. Jahrhundert seine heute Schreibweise an.[5]

Am 13. Februar 1486 verlieh Abt Johann zu Kaisheim einem Ändris Motzhart dem Jüngeren zu Arnoltzsried (= Andreas Mozart der Jüngere aus Aretsried) Haymperg mitsamt dorf und veldt. Diese Belehnung bildete den Ursprung der später aufkommenden Pferseer und Leitershofer Linie und führte auch dazu, dass die Familie Mozart den Beinamen Heimberger erhielt.[6]

Im Mittelalter befand sich Heimberg im Besitz verschiedener Augsburger Bürger. So kam der Ort – beschrieben als kleines Schloss mit Mühle – im Jahr 1560 zunächst an die Schellenberger. Nach dem Tod des letzten Schellenbergers ging Heimberg an die Grafen von Arco.[4] Mit Aufkommen der Mediatisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts und der anschließenden Neuordnung des bayerischen Königreichs wurde Heimberg dann ein Gemeindeteil von Aretsried. Im Zuge der Kreisreform kam Heimberg schließlich zusammen mit Aretsried am 1. Juli 1972 zur Einheitsgemeinde Fischach.[7]

Beschreibung

Einwohnerentwicklung von Heimberg
Jahr Einwohnerzahl
1871 32[8]
1925 25[8]
1950 28[8]
1970 33[8]
1987 27[1]
2006 33[2]

Die Bebauung von Heimberg ist dörflich geprägt und besteht aus wenigen Hofstellen mit landwirtschaftlichen Nebengebäuden sowie kleineren Wohngebäuden bzw. Einfamilienhäusern.

Als einzige befestigte Straße verläuft die Mozartstraße durch den Weiler und bindet ihn im Westen an die Kreisstraße A2 und im Norden an den Nachbarort Aretsried an. Dort befindet sich auch die nächstgelegene AVV-Haltestelle, die von den Linien 606 und 607 bedient wird.

Literatur

  • Michael Piller: Fischach – Geschichte einer Mittelschwäbischen Marktgemeinde, Anton H. Konrad Verlag, 1981, ISBN 3-87437-178-6, Seite 171 ff.
Commons: Heimberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 390 (Digitalisat).
  2. a b Hans-Peter Eckart: Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Band 14, München 2019, ISBN 978-3-7696-6592-5, S. 126.
  3. Hans Frei et al.: Die Stauden. Porträt einer Landschaft in Bayerisch-Schwaben. Satz und Grafik Partner, Augsburg, 2006, ISBN 978-3-935438-30-8, Seite 111.
  4. a b Michael Piller: Fischach – Geschichte einer Mittelschwäbischen Marktgemeinde, Anton H. Konrad Verlag 1981, ISBN 3-87437-178-6, Seite 172 ff.
  5. Hans-Peter Eckart: Historisches Ortsnamensbuch von Bayern. Band 14, München 2019, ISBN 978-3-7696-6592-5, S. 127.
  6. Bernhard Graf: Mozarts vergessene Vorfahren. Allitera Verlag, München, 2019, ISBN 978-3-96233-132-0, Seite 19.
  7. Michael Piller: Fischach – Geschichte einer Mittelschwäbischen Marktgemeinde, Anton H. Konrad Verlag 1981, ISBN 3-87437-178-6, Seite 511.
  8. a b c d Heimberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek