Hedenbergit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist kurzprismatische, säulige bis nadelige Kristalle bis etwa 5 cm Größe in radialstrahligen oder großstengeligen Mineral-Aggregaten, kommt aber auch in Form körniger, blättriger oder derber Massen vor. von dunkelgrüner, braungrüner, brauner oder schwarzer Farbe bei weißer bis grauer Strichfarbe.
Erstmals gefunden wurde Hedenbergit 1819 am Tunaberg bei Nyköping in Schweden und beschrieben durch Jöns Jakob Berzelius, der das Mineral nach M.A. Ludwig Hedenberg, einem schwedischen Chemiker und Mitarbeiter Berzelius’ benannte.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) bis 2009 aktualisierte 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Hedenbergit ebenfalls in die Abteilung der „Ketten- und Bandsilikate (Inosilikate)“ ein. Diese Abteilung ist weiter unterteilt nach der Art der Kettenbildung, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung „Ketten- und Bandsilikate mit 2-periodischen Einfachketten Si2O6; Pyroxen-Familie“ zu finden ist, wo es zusammen mit Augit, Esseneit, Hedenbergit, Johannsenit und Petedunnit die „Ca-Klinopyroxene, Diopsidgruppe“ mit der System-Nr. 9.DA.15 bildet.[10]
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hedenbergit in die Klasse der „Silikate und Germanate“ und dort in die Abteilung der „Kettensilikatminerale“ ein. Hier ist er zusammen mit Diopsid, Augit, Johannsenit, Petedunnit, Esseneit und Davisit in der Gruppe der „C2/c Klinopyroxene (Ca-Klinopyroxene)“ mit der System-Nr. 65.01.03a innerhalb der Unterabteilung „Kettensilikate: Einfache unverzweigte Ketten, W=1 mit Ketten P=2“ zu finden.
Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Berlin [u. a.] 2005, ISBN 3-540-23812-3, S.94.
Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie (= Dörfler Natur). Nebel Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 978-3-89555-076-8, S.233.
Hedenbergite In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy (englisch).
Hedenbergite Mineral Data. In: webmineral.com. David Barthelmy; abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
Hedenbergite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF); abgerufen am 8. Oktober 2024 (englisch).
↑ abHans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S.524.
↑ abcdHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.620.
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Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
↑ abcd
Hedenbergite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 77kB; abgerufen am 4. März 2018]).
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Subcommite on Pyroxenes, CNMMN; Nobuo Morimoto: Nomenclature of Pyroxenes. In: The Canadian Mineralogiste. Band27, 1989, S.143–156 (web.archive.org [PDF; 1,5MB; abgerufen am 28. Oktober 2021]).