Hecheln (Mühlingen)
Hecheln ist ein Weiler der Gemeinde Mühlingen im baden-württembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland. GeographieGeographische LageHecheln liegt im Nordosten des Hegaus, am Übergang zum Linzgau, etwa zwei Kilometer nordwestlich der Mühlinger Ortsmitte, auf einer Höhe von bis zu 682,1 m ü. NHN.[1] Früher, im ausgehenden Mittelalter, wurde diese Landschaft nördlich von Stockach als das „Madach“ bezeichnet. Im Norden grenzt Hecheln an den Mühlinger Ortsteil Gallmannsweil, im Osten an Mühlingen und im Süden an die Stadt Stockach. GliederungZur ehemaligen, aus dem Äußeren und Inneren Hecheln bestehenden, Gemeinde gehören die Höfe „Bushof“, „Glashüttenhof“, „Rehaldenhof“ und „Stengelehof“. 1874 betrug die Fläche Hechelns 1431 Morgen und 299 Ruten (= 5,154 Quadratkilometer).[2] GeologieIm Wesentlichen liegt Hecheln im Bereich der Überlinger Gletscherzunge des Rheingletschers; regionalgeologisch bedeutet das: am Nordrand der Äußeren Jungmoräne bzw. des voralpinen Molassebeckens.[3] GeschichteDer aus einer Burgsiedlung hervorgegangene Ort wurde 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Walter von Schwandorf schenkte seinen Besitz dem Abt Eberhard von Brandis des Klosters Reichenau, der ihn damit wieder belehnte. Das Lehen bestand bis in das 19. Jahrhundert. 1938 wurde Hecheln zu Mühlingen zwangseingemeindet. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Mühlingen durch Vereinigung der Gemeinden Mühlingen, Mainwangen und Gallmannsweil neu gebildet. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Januar 1975 durch Vereinigung dieser Gemeinde mit Schwackenreute und Zoznegg.[4] Bushof1531 wurde der Bushof als Hof zum Buchs bezeichnet. Als Lehen der Herren von Hewen war er ab 1537 im Besitz der Hechelner Ortsherrschaft und somit Teil der Kameralherrschaft Nellenburg. Im 17. Jahrhundert bestand der Hof aus einem Schupf- sowie Erblehen und war im Besitz der Familie Traber. GlashüttenhofBalthasar Schmid von Herrenberg bei Isny bekam vom österreichischen Oberamt in Stockach 1695 einen Platz zum Bau und Betrieb einer Glashütte, eine Produktionsstätte für Glas und Glasprodukte, mit der er aber wenig Erfolg hatte. Im 18. Jahrhundert erscheint der Ort als bäuerliches Anwesen. Ein Freiburger Medizinprofessor, sein Sohn (1846/47) sowie reiche Privatiers versuchten sich als Rittergutsbesitzer und in der Landwirtschaft, allerdings mit wechselndem Erfolg. RehaldenhofDer 1521 als „Rürhalden“ erstmals genannte Rehaldenhof kam 1576 zusammen mit Hecheln zu Vorderösterreich. 1615 als „Rierhalden“ bezeichnet, war er als Erblehen im Besitz eines Hannß Petter. Für das 18. Jahrhundert wird die Größe des Hofes mit 60 Jauchert (~ 20,5 Hektar) Ackerland und 24 Mannsmahd (~ 8,2 Hektar) Wiesen angegeben. StengelehofDer Stengelehof war als Lehen Eigentum der Landgrafschaft Nellenburg, hatte 1737 rund elf Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche und kam 1938 zusammen mit Hecheln zu Mühlingen. Einwohnerentwicklung
Wirtschaft und InfrastrukturPost
Privatpersonen mussten vor 1821 ihre Post auf der Stockacher Postanstalt selbst abgeben. Dann entstand durch die Einrichtung einer Amtsbotenanstalt die Möglichkeit, dass Privatpersonen ihre Post einem Amtsboten übergeben konnten. Dieser brachte die Post anfangs zweimal, später dreimal wöchentlich zur Stockacher Postexpedition. VerkehrÖffentlicher PersonennahverkehrVom Verkehrsverbund Hegau-Bodensee (VHB) wird Hecheln mehrmals täglich angefahren. Es besteht eine Verbindung über Gallmannsweil, Mainwangen, Mühlingen, Zoznegg und Hohenfels nach Stockach.[7] Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerkeKapelle St. Wendelin Flurkreuze Mehrere Flurkreuze an exponierten Stellen, auf Anhöhen und an Weggabelungen in und um Hecheln werden heute von der Denkmalpflege zu den Kleindenkmalen gezählt und stehen zum Teil unter Denkmalschutz. Literatur
WeblinksCommons: Hecheln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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