Hebbel-Gesellschaft![]() Hebbels Unterschrift: Die Hebbel-Gesellschaft e.V. ist eine literarische Vereinigung in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit dem Geschäftssitz in Wesselburen (Kreis Dithmarschen). Namensgeber der Gesellschaft ist der in Wesselburen geborene Dramatiker und Lyriker Friedrich Hebbel (1813–1863). GeschichteAufgrund einer Initiative des Mittelschulrektors Detlef Cölln (1876–1961) kam es zunächst am 5. Dezember 1925 zur Gründung einer privatrechtlichen Hebbel-Gemeinde. Cölln war Mitglied des Ausschusses für das Hebbel-Museum, das bereits 1911 gegründet wurde. Der Zusammenschluss hatte das hauptsächliche Ziel, die regionale Bekanntheit des Dramatikers Hebbels in der Provinz Schleswig-Holstein zu fördern. Der öffentliche Aufruf zum Beitritt zur Hebbel-Gemeinde stellte deswegen eine Verbindung zu norddeutschen Autoren her, wie beispielsweise zu Theodor Storm, Klaus Groth und Detlev von Liliencron. Am 3. Juli 1926 erfolgte dann die Gründung des Vereins, der die Bezeichnung Gemeinde bis 1941 beibehielt. Den Vorsitz übernahm Ernst Kracht, Landrat des Kreises Norderdithmarschen. VereinszweckGemäß seiner Satzung richtet sich die Tätigkeit insbesondere auf diesen Vereinszweck aus:
Um den Vereinszweck zu erfüllen, führt die Hebbel-Gesellschaft regelmäßige Zusammenkünfte seiner Mitglieder durch, gibt ein Jahrbuch sowie Schriften über Hebbel und seine Zeit heraus, fördert die Darbietungen der Dichtungen Friedrich Hebbels und die Herausgabe einer historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Hebbels.[1] VorsitzendeNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wählte die jeweilige Mitgliederversammlung folgende Personen zum Vorsitzenden der Hebbel-Gesellschaft: Hebbel-FörderpreisSeit 2015 vergibt die Stadt Wesselburen – in Zusammenarbeit mit der Hebbel-Gesellschaft – den Hebbel-Förderpreis für wissenschaftlichen Nachwuchs.[3] Der Preis ist mit 1800 Euro dotiert (Stand 2024). Ausgezeichnet werden wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit dem Werk Friedrich Hebbels oder der Rezeption seines Werkes beschäftigen oder Forschungsergebnisse zur kulturellen Situation seiner Zeit vorlegen, auch ohne einen direkten thematischen Bezug zum Dramatiker.[4] Neben dem Hebbel-Förderpreis gibt es auch den von der Friedrich-Hebbel-Stiftung ausgelobte Friedrich-Hebbel-Preis. Dieser mit 5000 Euro dotierte Preis wird an Künstlerinnen und Künstler verliehen, die in Norddeutschland leben. Die bisherigen Preisträger des Hebbel-Förderpreises sind[5][3]:
Im Jahr 2016 wurde mit der Preisverleihung an die polnische Germanistin Agata Gaczorek erstmals eine ausländische Wissenschaftlerin geehrt. Gaczorek hat eine Dissertation zum Thema Judith von Friedrich Hebbel. Die Berliner Theaterfassung als Dokument des Biedermeier verfasst[4], in der sich die Doktorandin mit dem Theaterstück Judith und seiner Uraufführung von 1840 am Berliner Hoftheater beschäftigt.[6] Mitgliedschaften
SymposienDie Hebbel-Gesellschaft hat seit 1991 insgesamt neun Symposien veranstaltet, u. a. zu diesen Themen:
VeröffentlichungenJahrbuchDie Mitglieder der Gesellschaft erhielten in den Anfangsjahren die erforderlichen Informationen über Mitteilungsblätter. Im Jahr 1939 wurde erstmals ein Hebbel-Jahrbuch herausgegeben, das während des Zweiten Weltkriegs bis 1943 erschien. Nach Kriegsende begann 1947 die Fortsetzung der jährlichen Herausgabe, für die bis 1959 Detlef Cölln allein verantwortlich zeichnete. Bis 2014 sind in den Jahrbüchern etwa 650 Beiträge von 250 Autoren veröffentlicht. Werkausgabe
Diskografie
Weblinks
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia