Hassall-KörperchenHassall-Körperchen (lat. Corpuscula thymi) sind runde, schichtweise Zusammenballungen von mehreren Thymusepithelzellen in einem normalen Thymus. Sie sind besonders im Thymusmark anzutreffen. Die Thymusepithelzellen zeigen im Zentrum des Hassall-Körperchens Zeichen der Degeneration und des Zelluntergangs. Sie entstehen während der Embryonalentwicklung aus dem Ektoderm und durchlaufen eine ähnliche Zelldifferenzierung wie Zellen der Epidermis; in ihnen konnte daher Keratin und Präkeratin nachgewiesen werden.[1] Die Funktion der Hassall-Körperchen ist unklar, und ihre Präsenz und Morphologie ist zwischen verschiedenen Spezies sehr unterschiedlich; in Thymusgewebe von Mäusen sind sie beispielsweise nicht vorhanden. Ihre Anzahl steigt bis zur Pubertät an, um danach mit dem Abbau des Thymus zum Retrosternalen Fettkörper zu verschwinden. Sie können im Inneren verkalken oder zystisch degenerieren. Möglicherweise spielen sie eine Rolle bei der Entfernung apoptotischer Thymozyten oder bei der Reifung von T-Lymphozyten, da sie das Zytokin TSLP (thymic stromal lymphopoietin) enthalten.[2][3] Die Hassall-Körperchen sind nach ihrem Entdecker, dem englischen Arzt, Mikrobiologen und Chemiker Arthur Hill Hassall benannt, der sie 1846 erstmals beschrieb.[4][5] Quellen
Einzelnachweise
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