Hartwig ZürnHartwig Zürn (* 11. April 1916 in Altensteig, Landkreis Calw; † 20. Dezember 2001 ebenda) war ein deutscher Prähistoriker und Landeskonservator. Leben und WerkHartwig Zürn studierte ab 1935 bis 1941 an den Universitäten Tübingen, Königsberg und München Vorgeschichte und Geologie. 1935 wurde er Mitglied der NSDAP.[1] Er wurde 1941 mit der Dissertation Die Hallstattzeit in Württemberg. Die Grabfunde an der Universität Tübingen bei Gustav Riek promoviert. Anschließend war er wenige Monate am Rheinischen Landesmuseum Trier beschäftigt, bis er zum Wehrdienst eingezogen wurde. Ab 1945 war er in russischer, später in polnischer Kriegsgefangenschaft und kehrte erst im April 1949 nach Stuttgart zurück. Ab 1950 war er in der württembergischen Denkmalpflege tätig und wurde 1954 als Nachfolger von Oscar Paret Leiter der Bodendenkmalpflege in Nordwürttemberg. Bei der Neuorganisation der Denkmalpflege und der Gründung des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg wurde Zürn am 1. Januar 1972 zum Landeskonservator für ganz Baden-Württemberg berufen. Ende Mai 1979 trat er in den Ruhestand. Seit seinem Studium war die Hallstattzeit sein hervorragendes Forschungsthema. Er untergliederte in seiner Dissertation die späte Hallstattzeit ausgehend von Funden der Schwäbischen Alb anhand der Fibeln (Ha D1 - Ha D3). Bedeutend wurden seine Grabungen in dem Fürstengrab des Grafenbühl bei Asperg sowie anderen Hügelgräbern in Nordwürttemberg wie die Grabhügel bei Böblingen, Mühlacker und Hegnach. Dabei entdeckte er auch den Krieger von Hirschlanden, eine figürliche Stele der Späthallstattzeit. Daneben führte er viele wichtige Grabungen durch. Genannt seien hier die Untersuchungen in der jungneolithischen Feuchtbodensiedlung von Ehrenstein, in der Schussenrieder Siedlung Ludwigsburg-Schlößlesfeld sowie in der Viereckschanze von Tomerdingen. Thematisch deckte er fast alle Perioden vom Mesolithikum bis ins Mittelalter hinein ab. Als Denkmalpfleger lag ihm sehr an einem Kontakt mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern, die vielfach noch lange nach seiner Pensionierung privaten Kontakt zu ihm hielten. Zürn war daher 1963 Initiator und Mitbegründer der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern. Mustergültig sind seine Editionen von Sammlungsbeständen und seine Kataloge von Geländedenkmälern. Als Herausgeber der Fundberichte aus Schwaben, später der Fundberichte aus Baden-Württemberg legte er Wert auf die Publikationen der Fundchronik, die er auch als Tätigkeitsbericht der Bodendenkmalpflege betrachtete. Publikationen (Auswahl)
Literatur
AnmerkungenWeblinks
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