Harry MaierHarry Maier (* 24. April 1934 in Feodossija; † 26. Dezember 2010 in Berlin) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. LebenHarry Maier studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1961 wurde er dort mit der Arbeit „Kritik der politökonomischen Verteidigung der Herrschaft des Monopolkapitals durch die katholische Soziallehre in Westdeutschland“ promoviert.[1] 1967 erfolgte seine Habilitation an der Hochschule für Ökonomie Berlin mit dem Thema „Die Messung des Arbeitsaufwandes als politökonomisches Problem“ (zusammen mit Karl Bichtler).[2] 1968 wurde er zum Professor für Politische Ökonomie berufen.[3] Maier war seit den 1970er Jahren stellvertretender Direktor des Zentralinstituts für Wirtschaftswissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR und später bis 1986 stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie, Organisation und Geschichte der Wissenschaft der Akademie der Wissenschaften der DDR. Harry Maier gehörte 1977 neben dem Philosophen Wolfgang Eichhorn I, dem Politökonomen Dieter Klein, dem Sozialphilosophen Hermann Klenner und dem Rechtswissenschaftler Karl-Heinz Röder u. a. zu den offiziell vom Generalstaatsanwalt der DDR bestellten Gutachtern in dem Strafverfahren gegen Rudolf Bahro. Obgleich die Betreffenden ihre Gutachten an den Generalstaatsanwalt schickten, finden sich die Originale dieser nicht zufällig in den MfS-Akten wieder[4]. Bahro wurde am 30. Juni 1978 zu 8 Jahren Freiheitsentzug wegen „landesverräterischer Sammlung von Nachrichten“ und „Geheimnisverrats“ in Ost-Berlin verurteilt[5]. 1986 kehrte er von einer Reise nach Österreich nicht in die DDR zurück. Er wurde Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der neu gegründeten Nordischen Universität Flensburg. Nach deren Auflösung im Jahr 1989 bis zum Ruhestand 1999 war er Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Flensburg. Maiers wesentliches Arbeitsgebiet war die Bildungsökonomie. Nach der friedlichen Revolution in der DDR trat er aufgrund seiner Kenntnis der Wirtschaftssysteme in Ost und West mit Publikationen über die Umgestaltung der DDR-Wirtschaft hervor.[6][7][8] Maier baute in Flensburg den ersten deutsch-dänischen Studiengang für betriebliche Bildung und Management auf und gilt deshalb als Vater des Internationalen Instituts für Management und ökonomische Bildung der Europa-Universität Flensburg. Schriften (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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