Hardy (Schiff, 1943)
HMS Hardy (R08) war der Flottillenführer der V-Gruppe der S- bis W-Klasse der Kriegszerstörer der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Der Mitte August 1943 in Dienst gestellte Zerstörer ging schon Ende Januar 1944 nach einem Torpedotreffer von U 278 im Nordmeer verloren. Der Zerstörer wurde mit den Battle Honours Arctic 1943–44 ausgezeichnet.[1] Geschichte des SchiffesDie Werft von John Brown & Company in Clydebank war die erste Werft, die Zerstörer der neuen Variante des war emergeny destroyer fertigstellte. Mit Troubridge, Tumult, Hardy, Kempenfelt, Algonquin und Wager (BauNr. 591/2, 600 bis 603) fertigte die Werft sechs Zerstörers dieses Typs, davon drei Flottillenführer. Namensvorgänger war der Flottillenführer Hardy (H87) der H-Klasse, der am 10. April 1940 mit vier Zerstörern der Flottille die Deutschen im gerade von ihnen besetzten Narvik angriff. Im Gefecht auf dem Rückmarsch erhielt Hardy schwere Treffer und wurde sinkend auf Strand gesetzt. Auf ihr starb der Kommandant und Flottillenchef, Captain Bernard Warburton-Lee, der als erster britischer Soldat im Zweiten Weltkrieg das Victoria Cross (posthum) erhielt. EinsätzeNach der Indienststellung im August führte die neue Hardy noch einige Tests durch und kam im September zur Home Fleet nach Scapa Flow. Am 14. Oktober begleitete das neue Schiff mit den kanadischen Tribal-Zerstörern Haida und Iroquois sowie den Zerstörern Janus und Vigilant das Schlachtschiff Anson nach Spitzbergen, um die dortige alliierte Garnison abzulösen. Ab dem 23. November bildete die Hardy den Ocean escort des Nordmeerkonvois JW 54B mit ihren Schwesterschiffen Venus und Vigilant sowie den Zerstörern Saumarez, Savage, Scorpion, Scourge und der norwegischen Stord. Den Close escort bildeten die zu einem Geleitzerstörer umgerüstete Beagle, die Korvetten Dianella, Poppy und Rhododendron sowie die Minensuch-Sloop Halcyon. Hinter dem Konvoi liefen die Kreuzer Kent, Jamaica und Bermuda. Dazu befand sich eine distant cover force mit der Anson, dem Kreuzer Belfast sowie den Zerstörern Ashanti, Matchless, Musketeer und Obdurate in See. Fünf gegen den Konvoi aufgestellte U-Boote entdeckten den Konvoi nicht. Mangels exakter Positionsdaten blieb das deutsche Schlachtschiff Scharnhorst mit seinen Zerstörern im Altafjord. Am 2./3. Dezember verließen die Zerstörer des 'ocean escort' den Konvoi, bevor die fünfzehn Frachter den Zielhafen Archangelsk erreichten und liefen z. T. selbstständig zurück nach Scapa Flow. Da in der Woche zuvor schon der Geleitzug JW 54A mit allen 19 Frachtern Murmansk erreicht hatte, begann die neue Konvoisaison der Alliierten im Nordmeer äußerst erfolgreich.[2]
Auf den diesen Nicht-Einsatz ist wohl auch der folgende Angriff der Scharnhorst trotz unzureichender Aufklärung bei den folgenden Geleitzügen JW 55A/B zurückzuführen, der zum Nach Einsätzen mit der Home Fleet führte der Flottillenführer ab dem 21. Januar 1944 dann den Ocean Escort des Geleitzug JW 56A mit 15 Frachtschiffen von Island nach Russland. Fünf Schiffe waren in Island wegen schwerer Sturmschäden zurückgeblieben, nachdem der erste Versuch nach Russland zu marschieren wegen extrem schlechten Wetters abgebrochen worden war. Zu der von der Hardy geführten Gruppe gehörten ihre Schwesterschiffe Venus, Vigilant und Virago sowie Offa und Obdurate dazu die Savage und die norwegische Stord, die den aus Irland kommenden Konvoi schon vor Island aufgenommen hatten. Als Nahsicherung setzten der Zerstörer Inconstant, sowie die Flower-Korvetten Dianella und Poppy ihre Arbeit am Konvoi fort. Zusätzlich liefen die Kreuzer Kent, Norfolk und Belfast meist in der Nähe des Geleitzuges. Gegen den von Agenten aus Island gemeldeten Geleitzug stellte die Kriegsmarine die U-Boot-Gruppe Isegrim auf, die zehn Boote umfassen sollte. Sieben Boote fanden den Konvoi am 25. und schossen zum Teil mehrere Torpedos auf die Geleitfahrzeuge des Konvois, aber nur U 360 erzielte einen Beinah-Treffer auf der Obdurate, als am 25. gegen 18.33 Uhr auf 73°28'N, 21°30'E ein von U 360 abgeschossener Zaunkönig in unmittelbarer Nähe des Zerstörers explodierte. Ein weiterer, etwa 11 Minuten später abgeschossener Torpedo verfehlte den Zerstörer, der eine Schraube verloren hatte. Wieder in Fahrt gebracht, erreichte der Zerstörer mit einer Schraube am 29. Murmansk. Nach einer Notreparatur dort, konnte der Zerstörer vom 11. bis 16. Februar ins Vereinigte Königreich zurückmarschieren. Die notwendigen umfangreichen Reparaturen verzögerten die erneute Einsatzbereitschaft der Obdurate bis zum März 1945.[4] Um 6:53 Uhr versenkte dann U 957 die nach Torpedotreffer zurückgefallene Fort Bellingham auf 73°54'N, 24°48'E und nahm zwei der Schiffbrüchigen als Gefangene. Die zur Hilfe eilende Offa konnte noch 38 Mann retten, darunter den Kapitän des Schiffes sowie den Konvoikommodore. 37 Mann der Besatzung verloren ihr Leben.[6] Nachdem am 26. die sowjetischen Zerstörer Gremyashchi, Gromki und Razyarenny, die britischen Minensucher Gleaner und Speedwell der Halcyon-Klasse und die sowjetischen Minensucher T-111, T-114 und T-117 der amerikanischen Admirable-Klasse den Konvoi JW 56A aufnahmen, lief der Kommandant der Hardy mit fünf weiteren Zerstörern zurück und dem JW 56B entgegen, um dessen U-Boot-Sicherung zu verstärken.[8] Russische und in der Sowjetunion stationierte britische Einheiten verteilten die zwölf Frachter auf die Zielhäfen. Das Ende der HardyDer 10 Tage später in Großbritannien gestartete Geleitzug JW 56B bestand aus 17 Frachtschiffen und lief erheblich dichter als geplant hinter JW 56A. Seine Sicherung bestand aus den britischen Zerstörern Milne, Musketeer, Mahratta, Meteor, Scourge, Opportune sowie dem kanadischen Tribal-Zerstörer Huron und einer Nahsicherung aus den älteren Zerstörern Westcott und Whitehall, der Sloop Cygnet, der Flower-Korvette Oxlip und der Minensuch-Sloop Seagull der Halcyon-Klasse. Ab dem 29. verstärkten die sieben zurückgelaufenen Zerstörer Hardy, Vigilant, Virago, Venus, Savage, Stord und Inconstant von JW 56A die Sicherung. Gegen Mittag des 29. Januar entdeckte U 956 den Geleitzug JW 56B und meldete den augenblicklichen Standort, die Marschgeschwindigkeit und die Fahrtrichtung des Konvois an das Rudel. Das U-Boot wurde jedoch entdeckt und angegriffen. Als in der Nacht zum 30. Januar die U-Boote versammelt waren, war auch die Verstärkung der Sicherung durch sieben zuvor am JW 56A eingesetzte Zerstörer eingetroffen. Sechs U-Boote erreichten den Konvoi und fuhren dreizehn Angriffe gegen die Konvoisicherung, kamen aber nicht zu einem Angriff auf die Frachter des Konvois. Trotz vieler Torpedoschüsse erzielte dabei nur U 278 gegen 4:00 einen Treffer. Der Führungszerstörer der Verstärkung, Hardy, wurde schwer getroffen und konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Die Venus übernahm von der Hardy die Überlebenden und versenkte dann das nicht mehr einsetzbare Schiff auf 73° 40′ N, 24° 30′ O . Auf dem Zerstörer starben 33 Mann, dazu erlagen noch zwei Gerettete an Bord der Venus ihren Verletzungen.[9] Die nächste Hardy der Royal NavyAb dem 8. Dezember 1955 verfügte Royal Navy HMS Hardy (F54) wieder über ein Schiff, das nach Nelson´s Flaggkapitän benannt war. Diese 4. Hardy der Royal Navy wurde als erste Fregatte des neuen Type 14 (Blackwood-Klasse) von Yarrow Shipbuilders fertig gestellt. Von diesen einfacheren U-Jagd-Fregatten erhielt die Royal Navy zwölf Einheiten[10]; drei weitere Schiffe wurden für die Indische Marine gefertigt, von denen die Khukri am 8. Dezember 1971 im Indo-Pakistanischen Krieg durch das pakistanische U-Boot Hangor versenkt wurde.[11] Einzelnachweise
Literatur
WeblinksCommons: Zerstörer der U- und V-Gruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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