Bereits in den 1920er Jahren begann Schmid, ein gelernter Kaufmann, seine Auftritte in verschiedenen Wiener Heurigen-Lokalen.
Aufgrund seiner bereits bestehenden Popularität sowie der Kompetenz als Wienerliedinterpret wurde 1940 Schmid über Freunde zu einem spontanen, hohe Herrschaften begünstigenden Vortrag in ein Heurigenlokal am Wien-DöblingerSchreiberweg gerufen, wo er auf Joseph Goebbels und dessen Berliner Begleitung traf. Zu Ende des von Schrammelmusikern begleitenden Fiakerlieds erkundigte sich der Propagandaminister, von wem das schöne Lied sei. Schmids eigenbezeugte Erwiderung, Von einem Juden, soll Goebbels ignoriert haben.[2]
Am 1. Dezember 1952,[4] seinem Geburtstag, eröffnete er das von ihm übernommene Café Theresienhof in Wien-Währing, Schulgasse 31, als Café Schmid Hansl, bis heute beliebter Auftrittsort von Wienerliedsängern und Schrammelmusikern.
Große Silberne Ehrenmedaille der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft[5]
Literatur
Harry Gloeckner, Wilfried Zeller-Zellenberg (Ill.): Hansl Schmid, der letzte Herr des Wienerliedes. Tusch (u. a.), Wien 1983, OBV.
Rudi Luksch (Musik, Text), Kurt Weizmann (Musik, Text), Harald Lakits (Bearb.): Beim Schmid Hansl. Wienerlied. Weltmusik Hochmuth, Wien 2000, OBV.
Elisabeth Theresia Fritz (Hrsg.), Helmut Kretschmer (Hrsg.): Wien, Musikgeschichte. Band 1: Volksmusik und Wienerlied. Lit-Verlag, Wien 2006, ISBN 3-8258-8659-X.
↑Ernst Weber: Das Wienerlied im „Dritten Reich“. In: Fritz, Kretschmer: Volksmusik und Wienerlied, S. 404.
↑Wiener Konzerthaus (…). In: Österreichische Volksstimme. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Österreichs, Nr. 102/1945, 2. Dezember 1945, S. 4 (unpaginiert), Spalte 1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ovs
↑Brigitte Kirchhoff: Der Grandseigneur des Wienerliedes ist 80 Jahre jung. Beim Schmid-Hansl hat das Weanalied eine neue Heimat. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 1. Dezember 1977, S.16.
↑Die Faltl-Kemmeter-Schrammeln waren unter den noch zahlreichen Schrammelquartetten der Nachkriegszeit das bedeutendste. Leiter des Ensembles war der ehemalige philharmonische Geiger Hans Faltl (1900–1972), die namensgebend zweite Persönlichkeit war Franz Kemmeter (1896–1971) an der Knopfharmonika, Paul Holbik († 1973, Alter: 67) spielte die Kontragitarre, Willy Bauer die zweite Violine. Besondere Wertschätzung erfuhr das Quartett unter anderem durch Bundeskanzler Leopold Figl (1902–1965), der die Musiker für Staatsanlässe engagieren ließ. – Aus: Ernst Weber: Die Wienermusik nach 1945. In: Fritz, Kretschmer: Volksmusik und Wienerlied, S. 425.