Hansa-Brandenburg GDW

Hansa-Brandenburg GDW
Typ Torpedoflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Hansa-Brandenburg
Erstflug 1916 oder 1917
Indienststellung 1917
Produktionszeit

1916/1917

Stückzahl 1

Die Hansa-Brandenburg GDW war ein deutsches Militärflugzeug des Ersten Weltkriegs und einer der ersten als Torpedoflugzeug entwickelten Typen der Kaiserlichen Marine.

Entwicklung

Im Jahr 1916 lieferten die Hansa- und Brandenburgischen Flugzeugwerke mit dem Typ GW ihr erstes Torpedoflugzeug an die Kaiserliche Marine. Obgleich eine erfolgreiche, in Serie gebaute Konstruktion, konnte sie aufgrund der beiden nur je 160 PS leistenden Antriebe lediglich einen Torpedo von 725 kg mitführen. Im gleichen Jahr orderte die Marineleitung deshalb ein leistungsstärkeres Nachfolgemodell, das in der Lage sein sollte, einen Torpedo der Gewichtsklasse 825 kg zu befördern. Die Bestellung der von Ernst Heinkel konstruierten GDW erfolgte am 18. Juni 1916. Das Flugzeug war insgesamt größer als die GW gehalten und mit zwei 200-PS-Motoren Bz IV ausgestattet. Es soll nach einigen Literaturangaben in der zweiten Jahreshälfte 1916 fertiggestellt und noch im gleichen Jahr erstmals geflogen sein, doch vermerkt das für die Erprobung zuständige Seeflugzeug-Versuchskommando in Warnemünde (SVK) als Datum für die Auslieferung des Prototyps den 12. Oktober 1917, also volle 16 Monate nach Erteilung des Auftrags. Mittlerweile hatte aber die Marineleitung das Interesse an dem Typ verloren und erteilte keinen Serienauftrag. Inwieweit die GDW noch in Warnemünde erprobt worden ist, ist nicht bekannt, denn ein Abnahmedatum wurde vom SVK nicht angegeben. Sie erhielt die Marinenummer 746 und soll im Anschluss ausschließlich zu Schulungszwecken geflogen worden sein.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung 3
Spannweite 24,50 m (oben und unten)
Länge 15,8 m
Höhe 5 m
Flügelfläche 134 m²
Flächenbelastung 27,80 kg/m²
Leistungsbelastung 10,80 kg/PS
Leermasse 2936 kg
Zuladung 1915 kg
Startmasse 4851 kg
Antrieb ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
Typ Benz Bz IV
Nennleistung 200 PS (147 kW) bei 1400/min
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h in Bodennähe
Steigzeit 13,5 min auf 800 m Höhe
17,5 min auf 1000 m Höhe
29,0 min auf 1500 m Höhe
45,0 min auf 2000 m Höhe
Reichweite 750 km
Bewaffnung ein bewegliches Parabellum MG 14, 7,92 mm
Abwurfmunition ein 726-kg- oder 825-kg-Torpedo

Literatur

  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt. Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3.
  • Jörg Biber: Das Seeflugzeug-Versuchs-Kommando Warnemünde. Media Script, Berlin 2023, ISBN 978-3-9822979-1-0.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Rainer Lüdemann: Die deutsche Seefliegerei. Buch I: Schwimmerflugzeuge. Epubli, Bad Sassendorf 2020, ISBN 978-3-7529-8719-5.
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