Hans Peter Laubscher (Geologe)Hans Peter Laubscher (* 11. Januar 1924 in Muttenz; † 2015 in Riehen[1]) war ein Schweizer Geologe und Geophysiker. Er gilt als Pionier der Massenbilanzforschung in den Alpen und war einer der Ersten, der plattentektonische Konzepte in den Alpen anwandte. Laubscher ging in Basel auf das Humanistische Gymnasium und studierte Naturwissenschaften mit Hauptfach Geologie in Basel mit der Promotion 1947 (Geologie des Gebietes von Siegfriedblatt St. Ursanne (Berner Jura)). In seiner Dissertation behandelte er die gegenseitige Beeinflussung des Rheingrabens und des Faltenjura. Danach arbeitete er 1948 bis 1958 als Erdölgeologe für Socony Vacuum (jetzt Mobil Oil) in Venezuela, bevor er 1958 nach Basel zurückkehrte. In Venezuela arbeitete er vor allem mit geophysikalischen Methoden und studierte die Beziehungen des venezolanischen Molassebeckens, in dem die Erdölmuttergesteine waren, und den tektonischen Einheiten der Küstenkordillere. Er wurde Professor in Basel und war seit 1966 Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts. 1989 wurde er emeritiert. Seit 1989 arbeitet er als Berater in der Erdölexploration, für seismische Gefährdungen und Probleme der radioaktiven Endlagerung. Außerdem arbeitet er für die Schweizer geologische Landesaufnahme an Kartierungen im Jura und der computergestützten strukturgeologischen Analyse der dabei gewonnenen Daten. 1963/64 war er Gastprofessor (Visiting Associate Professor) für Strukturgeologie und theoretische Geophysik an der University of Illinois. Er befasste sich neben den Alpen unter anderem mit dem Schweizer Jura und dem Rheingraben und aus seiner Zeit in Südamerika mit der venezolanischen Küstenkordillere, dem Orinoco-Becken und den nördlichen Anden von Venezuela und Kolumbien. Er publizierte über 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen. 1993 erhielt er die Gustav-Steinmann-Medaille für innovative Beiträge zur Quantifizierung von Kinematik und Massenbilanz tektonischer Systeme.[2] Er befasste sich auch mit dem Basler Erdbeben von 1356.[3] 1985 wurde er Mitglied der Accademia dei Lincei. Er ist Mitglied der American Association of Petroleum Geologists und war deren Allan P. Bennison Distinguished Lecturer. Schriften
WeblinksEinzelnachweise
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