Hans Nadler wurde am 14. Januar 1879 in Elsterwerda als Sohn des Seminarlehrers Friedrich Nadler geboren. Nach seiner Ausbildung an der Akademie in Dresden wurde Hans Nadler Maler. Er war Schüler des Landschaftsmalers Carl Bantzer und Meisterschüler bei Professor Gotthardt Kuehl. Diese beiden vertraten eine impressionistisch geprägte Freilichtmalerei. Seine Studienreisen führten ihn unter anderem in die Niederlande und nach Frankreich. Eine Zeit lang arbeitete er in München, wo Maler wie Max Liebermann, Wilhelm Leibl und Hans Thoma wirkten und ihn beeindruckten. Er war Pleinairist. Nadler malte vor allem realistische Landschaftsbilder mit ländlich anmutenden Figuren.[1] Seine Arbeiten hatten aber auch impressionistische und expressionistische Züge, wie es u. a. das Bild Diesbar erkennen lassen. In Dresden gehörte er der Künstlergruppe Die Elbier an und wirkte später im Akademischen Rat, dem auch Robert Sterl angehörte, welcher das Atelier des verstorbenen Gotthardt Kuehl übernommen hatte. 1909 war Nadler Gründungsmitglied der Künstlervereinigung Dresden. Für seine Verdienste als Maler und als Förderer der Kunst wurde ihm 1918 vom sächsischen König Friedrich August der Titel Professor verliehen.
Nach seinem Tode wurde im Jahre 2021 die Grundschule in Gröden nach ihm benannt und an deren Giebelwand eine Sgraffito-Kopie seines Bildes Schradenlandschaft durch den Dresdener Graffitikünstler und Auftragsmaler Christian Weiße angebracht.[4][5]
Arbeiten (Auswahl)
Keramiksgraffito zur Elbschifffahrt an der Augustusbrücke in Dresden
Das Bildwerk unter der Augustusbrücke – Eine Sehenswürdigkeit in Dresden – geschaffen von Professor Hans Nadler. In: Die Schwarze Elster. Nr. 539, 1937
Nadler, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S.455 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Nadler, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S.294 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Georg Kuhlins: Liebenwerdaer Museumshefte-Hans Nadler. Hrsg.: Kreismuseum Bad Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1984.
Eberhard Matthes: Der Maler Hans Nadler. In: Heimatverein Elsterwerda und Umgebung e. V., Heimatverein zur Erforschung der sächsischen Stahlwerke, Gröditzer Stahlwerke GmbH (Hrsg.): 250 Jahre Floßkanal Grödel-Elsterwerda 1748–1998. Lampertswalde 1997, S.115–118.
Andreas Pretzel: Heimatkunst im Wandel – Notizen zu einem Schaffensaspekt von Hans Nadler (1879–1958). In: Der Speicher. Band4, 2000, S.74–82.
Sven-Wieland Staps: Nadler, Hans (Hans Friedrich). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 91, De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023257-8, S. 421.
↑Nadler, Hans. In: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903. (kuenstlerbund.de (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 19. November 2015)
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutscher Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
↑Manfred Feller: Grundschule Gröden soll nach Hans Nadler benannt werden. In: Lausitzer Rundschau. Elsterwerda, 27. Mai 2021. (lr-online.de)
↑Manfred Feller: Weltweit größte Kopie eines Nadler-Gemäldes im Schradenland. In: Lausitzer Rundschau. Elsterwerda, 28. Dezember 2021. (lr-online.de)
↑Kunst auf Friedhöfen und in Kirchen des Stadtbezirkes Pieschen – Tauf- und Trauungssaal der Apostelkirche Dresden-Trauchau. In: Dresdner Stadtteilzeitung. Pieschen, 27. August 2020.