Hans BandelHans Bandel (* 30. Dezember 1918 in Berlin; † 24. Oktober 2003 in Berlin) war ein deutscher Architekt der Nachkriegszeit. Er gehörte zur Kriegsgeneration, die West-Berlin wieder aufbaute.[1][2] LebenHans Bandel wurde in Berlin-Steglitz geboren. Sein Vater, Franz Bandel, war Buchprüfer aus Ostpreußen, seine Mutter Charlotte, geborene Pudolleck, kam aus Fürstenwalde. Im Mai 1951 heiratete Hans Bandel Gabriele geb. Schultz in Berlin. Ihre drei Töchter Sibylle, Anne und Christine wurden 1952, 1958 und 1963 geboren. Hans Bandel starb 2003 im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung in Berlin-Charlottenburg. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem.[3] Ausbildung und frühe ArbeitsjahreNach der Zimmermannslehre von 1937 bis 1939, die er mit dem Gesellenbrief abschloss, wurde er im November 1939 einberufen zum Kriegsdienst. Er diente im 3. Eisenbahnbataillon für drei Jahre in Frankreich und für zweieinhalb Jahre in Russland. Im Winter 1945 nahm er das Architekturstudium bei Klaus Müller-Rehm an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin auf. Nach Abschluss des Studiums 1951 ging er als freier Mitarbeiter in das Büro von Sep Ruf nach München. 1953 kehrte er nach Berlin zurück, um als Mitarbeiter bei Klaus Müller-Rehm tätig zu werden. 1956–1996Der Start als selbstständiger Architekt gelang ihm 1956 mit dem 1. Preis beim Wettbewerb für die – heute denkmalgeschützte – Carl-Sonnenschein-Schule in Berlin-Tempelhof.[4][5] Den Kunstpreis der Stadt Berlin in der Sparte Architektur „junge Generation“ erhielt er 1961. Nachdem er die Grundschule am Mariendorfer Dardanellenweg und mehrere Wohn- und Geschäftsbauten errichtet hatte, wirkte er in den sechziger Jahren maßgeblich am Bau der Neuköllner Großsiedlung Gropiusstadt mit.[6] Er gilt als konzeptioneller Vermittler zwischen Walter Gropius und dem Berliner Senat bei ihrer Realisierung. Gemeinsam mit Rolf Gutbrod entwickelte er das Baukonzept für den östlichen Teil der Siedlung (Tagesspiegel). Ab 1976 übernahm er die Ausführung des von Walter Gropius entworfenen Bauhaus-Archivs am Landwehrkanal. Als Kontaktarchitekt am Bauhaus-Archiv in Berlin arbeitete Hans Bandel als Koordinator für Walter Gropius und dessen Büro The Architects Collaborative (TAC) in Cambridge (Massachusetts). „Das Bauen im Bestand bildet einen Schwerpunkt in Bandels spätem Bauschaffen. So verwirklichte er Mitte der achtziger Jahre an der Trebbiner Straße gegenüber dem Museum für Verkehr und Technik ein Betriebsgebäude für die BVG.“ (Tagesspiegel) Sein besonderes Interesse galt der Stadtplanung, der er in zahlreichen Projekten, wie dem Objekt Cunostraße in Berlin-Wilmersdorf, besondere Aufmerksamkeit widmete. Bauen hat Hans Bandel immer als Dienst an der Stadt und ihren Bewohnern aufgefasst. Die Architekturkritiker lassen sich seiner Meinung nach heute zu sehr von den Fassaden der Häuser beeindrucken. Zu selten werde darauf geachtet, ob auch die Räume im Gebäudeinneren geglückt seien: „Architektur ist vor allem das Schaffen von Räumen“.[7] Hans Bandel gehörte zur Kriegsgeneration, die West-Berlin wieder aufbaute. Suche nach Klarheit der Form, auch im kleinsten Baudetail, und nach abwechslungsreicher Raumwirkung der Innen- und Außenräume prägte seine Architektur. Unübersehbar war die einst provozierende 'Bauhaus-Architektur' für ihn Richtschnur und Messlatte. Besonders die Frage der Grundrisse im engen Korsett des sozialen Massenwohnungsbaus forderte ihn immer heraus.[8] ArchivDie Entwürfe der wichtigsten gebauten Gebäude befinden sich bei der Berlinischen Galerie, seine Studenten- und seine Studienarbeiten, die ihn nach der Schließung seines Büros bis kurz vor seinem Tode beschäftigten, befinden sich im Architekturarchiv der Technischen Universität (TU) Berlin. Werke in Berlin (Auswahl)
Veröffentlichungen
Weblinks
Einzelnachweise
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