Hans-Peter Pohl

Hans-Peter Pohl
Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Geburtstag 30. Januar 1965
Geburtsort Triberg im SchwarzwaldDeutschland Bundesrepublik Deutschland
Größe 175 cm
Gewicht 68 kg
Karriere
Verein SC Schonach
Nationalkader seit 1985
Status zurückgetreten
Karriereende 1994
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1988 Calgary Team 3 × 10 km (NH)
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 1987 Oberstdorf Team 3 × 10 km (NH)
Bronze 1993 Falun Team 3 × 10 km (NH)
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 1985 Randa/Täsch/Zermatt Team 3 × 10 km (NH)
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 16. März 1985
 Gesamtweltcup 10. (1990/91)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 0 1
 

Hans-Peter Pohl (* 30. Januar 1965 in Triberg im Schwarzwald) ist ein deutscher ehemaliger Nordischer Kombinierer. Er wurde Olympiasieger in der Mannschaft zusammen mit Thomas Müller und Hubert Schwarz. Hans-Peter Pohl ist Eurosport-Experte für die TV-Berichterstattung über die Nordische Kombination.

Werdegang

Anfänge im Skisport

Pohl wuchs in Schonach auf, wo er noch heute mit seiner Frau Anja und drei Kindern lebt. Mit sechs Jahren begann Hans-Peter mit der Nordischen Kombination. Nach seinem Hauptschulabschluss 1980 absolvierte er eine Lehre als Werkzeugmacher und verpflichtete sich im Anschluss daran bei der Bundeswehr. Am 28. Dezember 1972 feierte Pohl seinen ersten Sieg im Skispringen. 1977 folgte der erste Erfolg in der Kombination, Pohl belegte den zweiten Platz bei den Deutschen Schülermeisterschaften in Warmensteinach. 1979 wurde er Deutscher Meister in der Altersklasse bis 14 Jahre.

Erste Erfolge

In den Folgejahren wurde Hans-Peter Pohl zwölfmal Deutscher Meister, davon viermal bei den Senioren. Zweimal holte er den Alpincup-Gesamtsieg in der Nordischen Kombination und im Spezialspringen.

Sein internationales Debüt gab Pohl bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1985 in Täsch und Zermatt. Dabei gewann er im Einzel die Silbermedaille. Am 16. März 1985 gab er schließlich sein Debüt im Weltcup der Nordischen Kombination und erreichte in Oslo auf Anhieb als Sechster die Punkteränge und einen Platz unter den besten zehn. Auch in den von Pohl bestrittenen Weltcup-Rennen in der Saison 1985/86 und 1986/87 erreichte er ausschließlich Punkteplatzierungen.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1987 in Oberstdorf landete er im Gundersen-Einzel auf Rang acht, bevor er gemeinsam mit Hermann Weinbuch und Thomas Müller im Teamwettbewerb die Goldmedaille gewann. Nach den Weltmeisterschaften verpasste er in Lahti und Falun als jeweils Vierter nur knapp die Podestränge. Bei den Olympischen Winterspielen 1988 gewann er gemeinsam mit Müller und Hubert Schwarz die Goldmedaille. Auch bei den folgenden Weltcup-Rennen blieb er in den Punkten, jedoch blieb ein Podestplatz bis 1991 aus. Erst am 5. Januar 1991 in Schonach im Schwarzwald erreichte er mit Rang drei sein erstes und einziges Podium. In dieser Saison erreichte er in der Gesamtwertung mit Rang 10 das beste Gesamtresultat der Karriere.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1991 im Val di Fiemme landete Pohl auf Rang fünf des Einzelwettbewerbs und verpasste mit der Mannschaft als Vierter nur knapp eine Medaille. Auch bei den Olympischen Winterspielen 1992 in Albertville verpasste er mit der Mannschaft eine Titelverteidigung deutlich und wurde am Ende Fünfter.

In der Saison 1993/94 bestritt er seinen letzten Weltcup und zog sich im Anschluss aus dem aktiven Sportlerdasein zurück.

Nach dem Sport

Bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer, lernte Pohl Dirk Thiele, Sportkommentator bei Eurosport kennen, der ihm anbot, mit ihm gemeinsam das Spezialspringen zu kommentieren. Daraus entwickelte sich eine dauerhafte Partnerschaft, seit 1998 arbeitete Pohl regelmäßig mit Dirk Thiele zusammen, um Spezialspringen und die Nordische Kombination zu kommentieren. Bereits 1994 begann er parallel zur Kommentatorentätigkeit mit dem Studium an der Trainerakademie in Köln. Nach der Prüfung 1995 schloss er eine weitere Ausbildung an, diesmal als Versicherungsfachmann, seinem derzeitigen Beruf. Nach seiner Nebentätigkeit als ARD-Experte in den Jahren 2003–2010, kam er wieder zurück zu Eurosport und kommentiert dort mit Roman Knoblauch und Marc Rohde die Übertragungen Nordische Kombination und Damenskispringen. Seit 2006 ist er selbständiger Inhaber einer Allianz Agentur in seiner Heimat Schonach.

Statistik

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen

Jahr und Ort Wettbewerb
Einzel Team
Kanada 1988 Calgary 28. 01.
Frankreich 1992 Albertville 16. 05.

Platzierungen bei Weltmeisterschaften

Jahr und Ort Wettbewerb
Einzel Team
Deutschland 1987 Oberstdorf 08. 01.
Finnland 1989 Lahti 37.
Italien 1991 Val di Fiemme 05. 04.
Schweden 1993 Falun 10. 03.

Weltcup-Statistik

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • Platz 1.–3.: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
Platzierung Einzel a Sprint Massenstart Team Gesamt
Sprint Staffel
1. Platz  
2. Platz  
3. Platz 1 1
Top 10 24 24
Punkteränge 36 36
Starts 36         36
Stand: Karriereende
a 
inkl. Einzelrennen und Gundersen-Einzelstarts