HangendesHangendes ist eine bergmännisch-geologische Lagebezeichnung für Gestein, das eine Bezugsschicht überlagert.[1] Das Hangende muss nicht notwendigerweise jünger als der Bezugshorizont sein. Der Begriff hat in den verschiedenen geowissenschaftlichen Disziplinen eine im Detail jeweils etwas andere Bedeutung. Die Lagebezeichnung für Gestein, das einen Bezugshorizont unterlagert, ist Liegendes. Ingenieurgeologie und BergbauHangendes ist im Bergbau die Bezeichnung für die über einem Flöz abgelagerten Gesteinsschichten bzw. für das oberhalb einer Lagerstätte liegende Gebirge.[2] Dabei steht die heutige Lagerung im Vordergrund; durch tektonische Prozesse kann das Hangende in seltenen Fällen auch älter als der Bezugshorizont sein. Das hangende Gestein bildet gleichzeitig die stabilisierende Decke (den First, das Stollendach) über einem Gang oder den Stollen in einem Bergwerk oder Grubenbau, die die Lagerstätte dann aufschließen.[2] Wenn das Hangende instabil ist – etwa infolge sich kreuzender Klüfte – können Gesteinsblöcke plötzlich aus dem Schichtverband herausfallen und schwere Unfälle verursachen (siehe Verbruch und Sargdeckel). Zumindest im historischen Bergbau wurden die Begriffe Hangendes und Liegendes auch im Bergbau auf Erzgängen verwendet und damit das angrenzende Nebengestein bezeichnet.[3] Bei steil einfallenden Erzgängen bildeten Hangendes und Liegendes nicht Firste und Sohle, sondern die – mehr oder weniger geneigten – Seitenflächen eines Stollens oder einer Strecke. Deckgebirge nennt man im Bergbau die Gesamtheit des Hangenden, vom Anstehenden an Flöz oder Stollen bis zur Erdoberfläche. „Gebirge“ ist hier das bergmännische Wort für Gestein im Allgemeinen.[1] Im Tagebau wird es als Abraum beiseitegeschafft. Allgemeine GeologieIn der Geologie wird der Begriff Hangendes meist etwas allgemeiner verstanden. Aber auch hier wird der Begriff auf recht unterschiedliche Lagebeziehungen angewendet:
Die Verwendung der Begriffe „Hangendpartien“ oder „Hangendschichten“ für den höheren Teil einer Schichtenfolge wird nicht empfohlen.[5] Man sollte also z. B. nicht von den „Hangendpartien“ einer xy-Formation sprechen, wenn die oberen (oder höher liegenden) Anteile der Formation gemeint sind. Die Begriffe bedeuten lediglich die überlagernden Schichten einer Schichtfolge, also auch die die Formation überlagernden Schichten. Literatur
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