Hamburg-Cranz
Hamburg-Cranz ist ein Hamburger Stadtteil im äußersten Westen des Bezirks Harburg. Cranz liegt unmittelbar südlich und links der Elbe. GeografieDer Ort liegt an Unterelbe und Este und ist geographisch der östlichste Ort der Zweiten Meile des Alten Landes, die von der Lühe bis zur Este reicht. Entsprechend ist die Ortskultur auch vom Obstbau geprägt. Cranz ist wie das umliegende Alte Land ein beliebtes Ausflugsziel der Hamburger. Die Bebauung befindet sich fast ausschließlich an und auf den Deichen von Elbe und Este. Das Hinterland dient dem Obstbau. GeschichteCranz wurde erstmals 1341 urkundlich erwähnt. Der Name weist auf die Eigentümlichkeit der Siedlung hin, die Häuser direkt an die Deiche zu bauen, so dass sie in kranzartiger Weise an den Ufern der Flüsse Este und Lühe lag.[1] Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf 1645 schwedisch, bevor 1712 die Dänen die Herrschaft übernahmen. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 kam Cranz zum Königreich Hannover, mit dem es 1866 von Preußen annektiert wurde. Aufgrund des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 wurde Cranz als einziger Ort der Zweiten Meile des Alten Landes nach Hamburg eingemeindet (die Dritte Meile östlich der Este wurde komplett hamburgisch). Zuvor gehörte es zum Regierungsbezirk Stade in der preußischen Provinz Hannover. Die evangelisch-lutherischen Christen in Cranz gehören noch heute zur Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. In den 1970er Jahren wurde im äußersten Süden des Stadtteils die viergeschossige Siedlung Estebogen erbaut, in der vorwiegend Werftarbeiter türkischer Herkunft der nahegelegenen Sietas-Werft in Neuenfelde leben. Statistik
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigen beträgt in Cranz 31.335 Euro jährlich (2013), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 39.054 Euro.[6] PolitikFür die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Cranz zum Wahlkreis Süderelbe. Die Bürgerschaftswahlen 2020, 2015, 2011, 2008, 2004, 2001, 1997, 1993, 1991 und 1987 führten zu folgendem Ergebnis:[7] Ergebnis der Bürgerschaftswahl 2020 in Cranz
% 50 40 30 20 10 0 42,4 29,1 9,7 5,2 3,8 3,6 6,2
Gewinne und Verluste
1) Bis 2011 Grüne/GAL. 2) 1997 und 2001 als PDS. 3) Darunter 20,2 % für die Schill-Partei. 4) Darunter 5,6 % für die DVU. 5) Darunter 5,1 % für Die Republikaner. Für die Bundestagswahl gehört Cranz zum Wahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg. Bei den Bezirksversammlungswahlen zählt der Stadtteil zum Wahlkreis Neugraben-Fischbek/Ost, Moorburg, Altenwerder, Francop, Neuenfelde, Cranz. Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerkeNach der Sturmflut 1962 wurde das Estesperrwerk erbaut. Das Sperrwerk wurde in den Jahren 1996 bis 2000 durch einen Neubau ersetzt und verfügt über eine lichte Durchfahrtsbreite von 40 m.[8] Wirtschaft und InfrastrukturVerkehrCranz ist unter anderem mit der Elbfähre von Blankenese aus erreichbar. Außerdem fährt die HVV-Buslinie 150 über Finkenwerder nach Altona. Die HVV-Buslinie 2050 verbindet Cranz mit dem niedersächsischen Teil des Alten Landes und fährt über Jork, Steinkirchen und Hollern-Twielenfleth nach Stade. BildungMit der Schule Cranz am Estebogen gibt es in Cranz eine Grundschule, die seit dem Schuljahr 2010/2011 eine Ganztägige Bildung und Betreuung (GBS) anbietet. ReligionIm Unterschied zu den übrigen Stadtteilen Hamburgs gehört Cranz zur Kirchengemeinde St. Martini (Estebrügge) im Kirchenkreis Stade der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. SportAm Estebogen spielt der Verein SV Este 06/70, der nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist, in der Hamburger Bezirksliga Süd.[9] Die Fußballmannschaften des ASC Cranz-Estebrügge nehmen am Spielbetrieb des Niedersächsischen Fußballverbands teil.[10] Siehe auchLiteratur
WeblinksCommons: Hamburg-Cranz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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