Die älteste erhaltene Erwähnung von Höchst stammt vom Mai 1268[3] und nennt die einstige Wasserburg Hoesten. Im Alten Reich gehörte das Dorf zum Freigericht Kaichen. Hier galt das Solmser Landrecht gewohnheitsrechtlich, das Gemeine Recht nur, wenn das Solmser Landrecht für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielt. Das blieb auch im Großherzogtum Hessen so.[4] Das Solmser Landrecht wurde hier erst zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.
Im Ort existierte eine Jüdische Gemeinde, die 1830 bereits 30 Mitglieder hatte, und sich in den 1930er Jahren auflöste. Die ehemalige Synagoge befindet sich im Gäßchen. Das Fachwerkhaus wurde vermutlich schon Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut.[5]
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Büdingen, Gemeinde Altenstadt
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis, Gemeinde Altenstadt
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Höchst an der Nidder 1233 Einwohner. Darunter waren 36 (2,9 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 210 Einwohner unter 18 Jahren, 507 waren zwischen 18 und 49, 273 zwischen 50 und 64 und 240 Einwohner waren älter.[13]
Die Einwohner lebten in 531 Haushalten. Davon waren 159 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 42 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 108 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 357 Haushaltungen leben keine Senioren.[13]
Einwohnerentwicklung
Höchst an der Nidder: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr
Einwohner
1834
517
1840
561
1846
593
1852
597
1858
518
1864
458
1871
448
1875
439
1885
467
1895
449
1905
491
1910
526
1925
551
1939
578
1946
819
1950
880
1956
856
1961
916
1967
1.074
1970
1.121
1980
?
1990
?
2000
?
2005
1.315
2010
1.322
2011
1.233
2015
1.229
2018
1.309
2021
1.319
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Altenstadt[14]; Zensus 2011[13]
Für Höchst an der Nidder besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Höchst an der Nidder) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7]
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,1 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der CDU und drei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft Altenstadt“ (FWG).[15] Der Ortsbeirat wählte Volker Erb-Trost (SPD) zum Ortsvorsteher.[16]
In Höchst steht das Barockschloss der Freiherren von Günderrode aus den Jahren 1718 bis 1720. Das Schloss wurde in der Vergangenheit auch als Hotel benutzt. Vor einigen Jahren gelangte es in Privatbesitz und wurde umfangreich saniert. Die Sanierung des Haupthauses war Ende 2020 weitestgehend abgeschlossen. Seit 2021 wird das Nebengebäude umfangreich saniert.
↑Friedrich Battenberg: Solmser Urkunden. Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Grafen und Fürsten von Solms im Staatsarchiv Darmstadt (Abt. B 9 u. F 24 B), im gräflichen Archiv zu Laubach und im fürstlichen Archiv zu Lich = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Hg.): Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt. Teil: 15, Bd. 1. = Urkundenregesten Nr. 1–1273 (1131 – 1450). Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Darmstadt 1981, ISBN 978-3-88443-224-2, S. 6, Nr. 15.
↑Arthur B. Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 106, sowie beiliegende Karte.
↑Thea Altaras: Synagogen in Hessen – Was geschah seit 1945? Verlag Karl Robert Langewiesche, Königstein im Taunus 1988, ISBN 978-3-7845-7790-6, S.188.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.43, S.1716, Punkt 1425; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 120 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Altenstadt, abgerufen im Mai 2024.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.415 (online bei Google Books).
↑
Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S.181ff. (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).