György MárkusGyörgy Márkus (* 13. April 1934; † 6. Oktober 2016 in Sydney) war ein ungarisch-australischer Philosoph und Hochschullehrer. Der Schüler von Georg Lukács lehrte ab 1978 an der University of Sydney, wurde 1996 Lehrstuhlinhaber für Philosophie und 1998 emeritiert. LebenBis 1957 studierte er in Moskau an der Lomonossow-Universität und begann in Ungarn zu arbeiten. Von 1957 bis 1965 lehrte er an der Lorand-Eötvös-Wissenschaftsuniversität und war Mitglied des Philosophischen Forschungsinstituts. 1963 übersetzte er Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus ins Ungarische. Er galt als Anwärter für den Lehrstuhl für Philosophie. Im Jahr 1968 unterzeichnete er ein Protestschreiben gegen die sowjetische Besatzung, weshalb er aus der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (MSZMP) ausgeschlossen wurde. Wegen seiner politischen Anschauungen verlor er 1973 seine Stellung und emigrierte 1977 nach Australien. Ab 1978 lehrte er an der University of Sydney, wurde 1996 Lehrstuhlinhaber für Philosophie und 1998 emeritiert.[1] Als 1990 das Regime in Ungarn zusammenbrach, wurde er externes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA). PhilosophieIn den 1960er-Jahren gehörte Márkus der Budapester Schule an. Er arbeitete an einer Erneuerung der marxistischen Philosophie, indem er den Begriff der Entfremdung analysierte. Als Neomarxist kritisierte er den real existierenden Sozialismus und geriet so in Konflikt mit der Staatspartei. Nach 1968 wandte er sich vom Marxismus ab. In Hogyan lehetséges kritikai gazdaságtan? („Wie ist eine kritische Wirtschaftslehre möglich?“) kritisierte er marxistische Vorstellungen. Nach seiner Emigration beschäftigte er sich mit Kulturtheorie und Hermeneutik. Werke
(„Marxismus und „Anthropologie“. Der Begriff des menschlichen Wesens in Karl Marx’ Philosophie“)
Hinweis: Die in Klammern angegebenen Titel sind frei übersetzt und weisen nicht auf in deutscher Übersetzung erhältliche Schriften hin. Preise
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
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