Gunther le Maire (* 4. September1940 in Rehau, Oberfranken; auch W. Gunther le Maire oder Walther Gunther le Maire, fälschlicherweise auch Günther le Maire) ist ein Kunstmaler, Kulturmanager und Publizist.
Während des Besuchs des Jean-Paul-Gymnasiums in Hof wurde le Maire durch seinen Kunsterzieher Max Escher, einen Expressionisten, gefördert. Als Siebzehnjähriger zeigte er erste Arbeiten in regionalen Ausstellungen. Nach dem Abitur entschied er sich zunächst für die Betriebswirtschaft, so dass seine künstlerische Laufbahn unterbrochen wurde. Erst nach seinem Umzug nach Immenstadt begann le Maire wieder zu malen. Sein Vorbild dort war Arnulf Heimhofer. Von 1994 bis 2001 war le Maire Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler.
Gunther le Maire lebt in Immenstadt.
Stil
Le Maire versucht, Landschaften so wiederzugeben, wie sie sich ihm präsentieren. Verkehrsschilder, Baumaschinen oder Telegraphenmasten stören ihn dabei nicht. Seine Bilder sind in Öl gehalten, einige sind auch Aquarelle und Bleistiftzeichnungen. Er schuf auch Bilder in der sogenannten Plein-air-Malerei.
Auszeichnungen
1959: 1. Preis (Bayern) im Lincoln Essay Contest für die Höheren Schulen
1998: Sonderpreis Grafik der 20. Ostallgäuer Kunstausstellung in Marktoberdorf
2001: Kunstförderpreis der Sparkasse Oberallgäu
2008: Johann-Georg-Grimm-Preis 2008 im Rahmen von Die Große Südliche 08
Er schreibt regelmäßig die Kunstgeschichte(n) im Allgäuer Anzeigeblatt. Dies sind Porträts wichtiger Vertreter der Bildenden Kunst, die im Landkreis Oberallgäu, Kleinwalsertal und in Jungholz gewirkt haben.[4] Bildende Künstler, die außerhalb der Region Karriere gemacht haben, ihre Wurzeln aber im südlichen Oberallgäu haben oder hier entscheidende Jahre verlebten, werden in der Kurzporträt-Serie Die Abgewanderten im Allgäuer Anzeigeblatt in loser Reihenfolge von le Maire porträtiert.
Le Maire war langjähriger Geschäftsführer der Kulturgemeinschaft Oberallgäu.
Ausstellung „Die Südliche“
Die Südliche ist seit 2003 die Nachfolgeausstellung der Oberallgäuer Kunstausstellung, auf der jährlich Künstler des südlichen Oberallgäus ihre Arbeiten präsentieren können.[5] Sie wurde u. a. von Gunther le Maire ins Leben gerufen. Für die Organisation und die Öffentlichkeitsarbeit zeichnet er verantwortlich. Er beteiligte sich an der Ausstellung in den Jahren 2003/2015.[5]
Die Südliche findet seit 2003 als Jahresausstellung der bildenden Künstler des südlichen Oberallgäus (einschließlich Kleinwalsertal und Jungholz) statt. Sie wird von der Kulturgemeinschaft Oberallgäu e. V. in Zusammenarbeit mit den Städten Sonthofen, Immenstadt und der Marktgemeinde Oberstdorf, von den Künstlern selbst und dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) Schwaben-Süd e. V. getragen. Ein Gremium bestimmt, welche Künstler zur Südlichen eingeladen werden. Jeder dieser Künstler entscheidet juryfrei, mit welchen vier aktuellen Arbeiten er sich dem Publikum präsentieren will. Neben den Arbeiten der Künstler werden jedes Jahr Werke eines historischen Gastes präsentiert. Ferner werden auch im In- und Ausland lebende, aus dem Oberallgäu stammende Künstler eingeladen.
Die Veranstaltungsorte sind in Oberstdorf die Villa Jauss (2006, 2009, 2012, 2015[6]), in Immenstadt das Museum Hofmühle (2003, 2004, 2007, 2010, 2014) und in Sonthofen die Markthalle (2005, 2008, 2011, 2013, 2016).
Auf der Südlichen werden verschiedene Kunstpreise ausgelobt:
Johann-Georg-Grimm-Preis des Kunstfördervereins, benannt nach dem in Brasilien bekannt gewordenen Immenstädter Maler (2003 und 2004 Vorgängerpreis des Landkreises Oberallgäu), dotiert mit 2.000 Euro
Der erste Ankauf der Sparkasse Oberallgäu (seit 2004)
Das kleine Format, Kunstpreis der Privat-Brauerei Zötler, Rettenberg (seit 2005)
Kunstpreis der Stadt Sonthofen (seit 2011)
Sonderpreis der Geiger Unternehmensgruppe (seit 2012)
2005: Johann-Georg-Grimm-Preis: Detlev Willand – Der erste Ankauf: Maria Profanter[15] – Das kleine Format: Peter Fischer
2006: Johann-Georg-Grimm-Preis: Christoph Finkel – Der erste Ankauf: Elke Matthiesen-Müller – Das kleine Format: Tom Paun
2007: Johann-Georg-Grimm-Preis: Willi Tannheimer – Der erste Ankauf: Horst Weiß – Das kleine Format: Franz Meier
2008: Johann-Georg-Grimm-Preis: Gunther le Maire – Der erste Ankauf: Franz Meier – Das kleine Format: Bertram Schilling
2009: Johann-Georg-Grimm-Preis: Magnus Auffinger – Der erste Ankauf: Magdalena Willems-Pisarek – Das kleine Format: Maria Profanter
2010: Johann-Georg-Grimm-Preis: Tom Paun – Der erste Ankauf: Matthias Buchenberg[16] – Das kleine Format: Birgit Hefter
2011: Johann-Georg-Grimm-Preis: Peter Steiner – Der erste Ankauf: Gustav G. Erb – Das kleine Format: Horst Weiß – Kunstpreis der Stadt Sonthofen: Hans Friedrich
2012: Johann-Georg-Grimm-Preis: Harald Knöckel – Der erste Ankauf: Horst Weiß – Das kleine Format: Gunther le Maire – Sonderpreis der Geiger-Unternehmensgruppe: Michael Vogler
2013: Johann-Georg-Grimm-Preis: Nic Albrecht/Matthias Buchenberg – Kunstpreis der Stadt Sonthofen: Arnulf Heimhofer
2014: Johann-Georg-Grimm-Preis: Arnulf Heimhofer – Kunstpreis des Landkreises Oberallgäu: Christoph Finkel – Der erste Ankauf: Peter Fleschhut – AÜW-Kunstpreis: Michael Vogler
2015: Johann-Georg-Grimm-Preis: Horst Weiß – Kunstpreis des Landkreises Oberallgäu: Waltraud Funk – Der erste Ankauf: Lucia Hiemer – AÜW-Kunstpreis: Ursula Peters
Schriften
Johann Georg Grimm (1846–1887): Künstlerkarriere zwischen Allgäu und Brasilien. Eberl, Immenstadt im Allgäu 2006, ISBN 978-3-920269-33-7 (Biografie und Ausstellungskatalog).