Verkehrsbetriebe Gschwindl ist ein österreichisches Verkehrsunternehmen mit Firmensitz im niederösterreichischen Großebersdorf und Unternehmenszentrale im Industriegebiet Wien-Strebersdorf. Das Unternehmen gliedert sich in die Mutterfirma Verkehrsbetriebe Gschwindl GmbH sowie die Tochterfirmen Gschwindl Reisen GmbH und Gschwindl Linien GmbH. Die drei wichtigsten Betriebszweige sind Reisebus, Fahrtendienst und Linienverkehr. Zudem betreibt die zum Gschwindl-Konzern gehörende Austrotouring Verkehrsbetriebe GmbH den Busterminal Vienna.
Das von Josef Gschwindl gegründete Familienunternehmen ist seit Ende der 1920er Jahre im Transportwesen tätig. Nachdem Herbert Gschwindl sen. die Firma übernommen hatte, baute er sie weiter aus; Sein Sohn Herbert Gschwindl jun., vergrößerte das Unternehmen abermals. Inzwischen ist das Familienunternehmen in der 4. Generation.
In den 1990er Jahren kaufte Gschwindl die Firma Fahrtendienst Haas und baute diese aus.
Mit rund 600 Mitarbeitern sind die Verkehrsbetriebe Gschwindl das größte Busunternehmen im Weinviertel.
Betriebshöfe
Seit April 2022 sind alle Unternehmenszweige zentral am Standort Wien-Strebersdorf, Trauzlgasse 1, konzentriert.
Neben der Unternehmenszentrale verfügt Gschwindl noch über einen Betriebshof in Poysdorf. Einige Busse werden auch auf dem Dr. Richard-Abstellplatz Hackinger Straße sowie auf einem Gelände in der Talpagasse abgestellt.
Ehemalige Standorte
Betriebsgarage Nordwestbahnhof; Nordwestbahnstraße 16, 1200 Wien; für Linienbusse; 2016 aufgelöst
Betriebshof Wolfganggasse; Eichenstraße 2, 1120 Wien; für Linienbusse; 2018 aufgelöst
Betriebshof Oberlaaer Straße; Oberlaaer Straße 282, 1230 Wien; für Linienbusse; 2023 aufgelöst
Abstellplatz Gorskistraße; Gorskistraße 2, 1230 Wien; für Linienbusse; 2023 aufgelöst
Unternehmenszentrale Hagenbrunn; Hubertusgasse 2, 2201 Hagenbrunn-IZ; für Reisebus und Fahrtendienst; 2022 aufgelöst
Linienverkehr International
Der internationale Linienverkehr wird vom Busterminal Wien Stadion Center abgewickelt.
Vom 14. Juli 2016 bis Juli 2017 betrieb Gschwindl im Auftrag der ÖBB-Fernbus GmbH die Linien Wien–Berlin, Wien–Venedig und Prag–Venedig.
Linienverkehr Niederösterreich
Gschwindl konnte bei den Ausschreibungen des Verkehrsverbund Ost-Region mehrere Auftragslose in den Bereichen Weinviertel-West, Weinviertel-Ost und St. Pölten-Region gewinnen und betreibt in diesen Gebieten Regionalbuslinien.
Die Busse werden von den Betriebshöfen Wien-Strebersdorf und Poysdorf aus betrieben. Einzelne Busse werden auf öffentlichen oder privaten Parkflächen in der Nähe der Linien abgestellt.
In den 1970er und 1980er Jahren betrieb Gschwindl Linienverkehr als Subunternehmer der Wiener Verkehrsbetriebe. Durch Entzug des Auftrags verschwand dann der Name Gschwindl im Linienverkehr.
Der Wiedereinstieg gelang am 1. März 2012 durch Übernahme der Wiener Lokalbahnen Busbetrieb GmbH (WLBB), welche daraufhin in Herbert Gschwindl Buslinien GmbH umbenannt wurde, und deren Linien 16A, 33A, 37A, 67A, 70A und 80A sowie dem IKEA-Bus. Seither wurden zahlreiche zusätzliche Linien übernommen, einige mussten hingegen an die Konkurrenz abgegeben werden. Insgesamt stieg die Anzahl der Linien stetig.
Gschwindl ist nach Dr. Richard der zweitgrößte private Betreiber von Autobuslinien in Wien. Derzeit werden sechzehn Linien im Auftrag der Wiener Linien sowie jeweils eine Linie im Auftrag der Österreichischen Post AG und des G3 Shopping Resort betrieben. Gelenkbusse werden auf den Linien 92A, 92B (Wochenends) und G3 eingesetzt.
Mit der Übernahme des Busbetriebes WLBB der Wiener Lokalbahnen im März 2012 wurden auch 34 Busse der Marke Mercedes-Benz Citaro mit Abgasnorm Euro 3 bzw. EEV übernommen. Diese kamen vorrangig auf den von den WLBB übernommenen Linien 16A, 33A, 37A, 67A, 70A und 80A zum Einsatz. Alle von den WLBB übernommenen Busse mit Abgasnorm EEV wurden umlackiert und bekamen die Wiener Linien-Lackierung sowie eine vierstellige Wagennummer, anstelle der bei den WLBB gebräuchlichen dreistelligen Wagennummer. Die Euro 3-Wagen behielten ihre Lokalbahn-Lackierung und ihre dreistellige Wagennummer. Inzwischen wurden alle Busse Lokalbahn-Beständen ausgeschieden und zahlreiche neue Fahrzeuge angeschafft.
Derzeit umfasst der Fuhrpark der Gschwindl Linien GmbH ca. 100 Niederflur-Stadtlinienbusse, welche in den Betriebshöfen Trauzlgasse (Wien 21), Hackinger Straße (Wien 14, Dr. Richard) und Gorskistraße (Wien 23) stationiert sind. Alle Fahrzeuge werden durch Dieselmotoren angetrieben und verfügen über eine Klimaanlage.