Großer Komet von 191
Der Große Komet von 191 ist ein Komet, der im Jahr 191 mit dem bloßen Auge gesehen werden konnte. Er wird zu den „Großen Kometen“ gezählt. Entdeckung und BeobachtungÜber diesen Kometen ist wenig bekannt, aber nach den verfügbaren Berichten scheint es ein ausgesprochen spektakuläres Objekt gewesen zu sein. Nach der chinesischen Chronik Hòu Hàn Shū aus dem 5. Jahrhundert erschien irgendwann zwischen dem 6. Oktober und dem 4. November ein „kometenartiges Banner“ im Sternbild Jungfrau. Die Berichte sprechen von „weißer Farbe“ (was auf eine große Helligkeit hindeutet) und „über 100° Länge“. Nach diesen Angaben erschien der Komet am Morgenhimmel.[1]
– Hòu Hàn Shū[2] Dieser Bericht wird auch in zwei koreanischen Chroniken im Samguk Sagi mit gleichen Angaben wiederholt.
Darüber hinaus ist nichts über dieses Objekt bekannt. Entweder verschwand es sehr rasch wieder, oder das Wetter verschlechterte sich, oder aus anderen Gründen gab es keine weiteren Beobachtungen, oder die Berichte gingen verloren.[4] Aus Europa gibt es einen Bericht von Lampridius in der Historia Augusta, dass während der Regentschaft des Kaisers Commodus (161–192) ein „Haarstern“ gesehen wurde. Nach Herodian sollen zu jener Zeit sogar mehrfach Wunderzeichen erschienen sein: So seien ständig Sterne am Taghimmel gesehen worden, einige davon seien langgestreckt gewesen und schienen in der Luft zu hängen. Möglicherweise war der Große Komet von 191 einer von ihnen.[5] UmlaufbahnAufgrund der chinesischen Beschreibung und basierend auf der beschriebenen Position und der enormen Länge und Helligkeit des Schweifs vermutete Hasegawa bereits 1979, dass es sich um einen Sonnenstreifer der Kreutz-Gruppe gehandelt haben könnte. Der Periheldurchgang des Kometen könnte demnach Ende September bis Anfang Oktober 191 erfolgt sein.[6] In einer neueren Untersuchung von 2001 gaben er und Nakano ein mögliches Periheldatum 12. Oktober 191 an und sie berechneten dazu eine Ephemeride, die mit der überlieferten Beobachtung korrespondiert.[3] Aufgrund der unsicheren Ausgangsdaten kann keine Aussage darüber getroffen werden, ob und gegebenenfalls wann der Komet in das innere Sonnensystem zurückkehren könnte. Siehe auchEinzelnachweise
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