Gottfried wurde 1069 aus politischen Erwägungen mit Mathilde von Tuszien verheiratet, der Tochter des Markgrafen Bonifatius IV. von Tuszien und der Beatrix von Bar, die ihrerseits als Witwe Gottfrieds Vater geheiratet hatte. Gottfried IV. und Mathilde hatten nur ein Kind, Beatrix († 1071).
Am 27. Februar 1076 wurde Gottfried in Vlaardingen ermordet. Die Tat geschah im Auftrag des Grafen von Flandern, Roberts des Friesen, gegen den er im Begriff stand, einen Kriegszug zu führen. Nach dem Bericht des Lambert von Hersfeld wurde Gottfried während der Verrichtung seiner Notdurft auf dem Aborterker getötet. Eine weitere Überlieferung ergänzte dazu, dass der Täter einen Dolch in den Anus des Herzogs gestoßen habe, worauf dieser an der Verletzung starb.[2] Bestattet wurde er in der Kathedrale von Verdun.
Da Gottfried ohne Nachkommen war, hatte er gegen den Widerstand Mathildes seinen Neffen Gottfried von Bouillon zum Nachfolger bestimmt. In der folgenden Erbauseinandersatzung bestimmte dann der Kaiser seinen jüngeren Sohn Konrad zum Herzog, Graf Albert III. von Namur wurde als vicedux (Vizeherzog) und Regent bestimmt. Gottfried von Bouillon konnte sein Erbe erst 1088 antreten.
Einzelnachweise
↑Gottfried IV. wurde von einem Chronisten auch „Stolz der Gallier“ (decus Galliae) genannt: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Annales sancti Iacobi Leodiensis. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Annales aevi Suevici (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 16, ISSN0343-2157). Hahn, Hannover 1859, S. 632–683, hier S. 639.
↑Ludwig Friedrich Hesse (Hrsg.): Lamberti Hersfeldensis Annales. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Annales et chronica aevi Salici (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 5). Hahn, Hannover 1844, S. 73–123, hier S. 243, bzw. Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Lamberti Hersfeldensis Annales. In: Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Lamberti monachi Hersfeldensis Opera (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 7: Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi. Bd. 38, ISSN0343-0820). Hahn, Hannover 1894, S. 1–304, hier S. 256, und Ludwig C. Bethmann, Wilhelm Wattenbach (Hrsg.): Chronicon sancti Huberti Andaginensis. In: Georg Heinrich Pertz (Hrsg.): Chronica et gesta aevi Salici (= Monumenta Germaniae Historica. 1: Scriptores. 5: Scriptores (in Folio). Bd. 8). Hahn, Hannover 1848, S. 565–630, hier S. 588.
Georges Despy: Gottfried IV., der Bucklige, Hzg. v. Niederlothringen. In: Lexikon des Mittelalters(LexMA). Band4. Artemis & Winkler, München/Zürich 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp.1598.
Friedrich Dieckmann: Gottfried III der Bucklige, Herzog von Niederlothringen und Gemahl Mathildens von Canossa (Inaugural-Dissertation, Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen, Juli 1884), Erlangen 1885 (Google Books)