Lightfoot, der in den 1960er Jahren bereits einige Soloschallplatten aufnahm, war zunächst als Songwriter (unter anderem für George Hamilton IV. oder Peter, Paul and Mary) erfolgreich. Auch Elvis Presleycoverte immer wieder Songs von Lightfoot, beispielsweise That’s What You Get for Lovin’ Me oder Early Mornin’ Rain. Letztgenannten Song nahmen auch Bob Dylan und Paul Weller auf.
Sein erster eigener internationaler Hit war 1970 der Titel If You Could Read My Mind. Dieses Stück machte ihn auch in Deutschland einem größeren Publikum bekannt, allerdings erst 1972 auf dem Umweg über die Instrumentalversion der schwedischen Gruppe The Spotnicks. Bei ihrer Berichterstattung von den Olympischen Sommerspielen in München präsentierte die ARD einen regelmäßigen Zuschauerwettbewerb, bei dem die schönste Sportlerin zu wählen war, und unterlegte die Präsentation der Kandidatinnen mit der Instrumentalfassung von If You Could Read My Mind.[1]Daliah Lavi sang die deutsche Coverversion Wär’ ich ein Buch.
2006 erlangte der Song nochmals Aufmerksamkeit in der gefühlvollen Interpretation von Johnny Cash, der ihn kurz vor seinem Tod für sein letztes Album American V: A Hundred Highways aufgenommen hatte.
Lightfoot näherte in den 1970er Jahren seinen überwiegend von akustischen Gitarren und Bass begleiteten Folk-Sound durch Einbeziehung weiterer Instrumente wie elektrische Gitarre und Schlagzeug dem Mainstream an. 1974 gelang ihm in den USA ein Nummer-eins-Hit mit Sundown (Single und Album). Sein letzter großer Erfolg in den Charts war 1976 The Wreck of the Edmund Fitzgerald, die Ballade von einer Schiffskatastrophe auf dem Lake Superior, einem der Großen Seen.
Seit den 1980er Jahren war Lightfoot, der weiterhin auf der Bühne und im Studio aktiv war, nicht mehr in den amerikanischen Top 50 vertreten. Ein Bauchaortenaneurysma zwang ihn 2002/03 zu einer längeren Pause. Er konnte 2004 mit Harmony aber wieder ein neues Album vorlegen und trat im Juli 2005 im Rahmen des kanadischen Live-8-Konzerts auf.
1986 wurde Lightfoot in die Canadian Music Hall of Fame aufgenommen.[2] Die Laudatio hielt Bob Dylan. 2003 verwendete Vincent Gallo den Song Beautiful für den Soundtrack seines US-amerikanisch-japanisch-französischen Independent-Essayfilms The Brown Bunny. Im Februar 2010 meldeten kanadische Medien den Tod Lightfoots, dieser stellte die Falschmeldung jedoch selbst durch einen live übertragenen Anruf in einer Radiosendung richtig.[3] Sein Album Solo (2020) nahm er im Grant Avenue Studio in Hamilton (Ontario) auf.
Gordon Lightfoot starb am 1. Mai 2023 im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Toronto.[4]
Best-of-Album; einige ältere Hits hat Lightfoot für die Zusammenstellung neu aufgenommen; ursprünglich Doppelalbum, später um einen Titel gekürzt als eine CD[7]
1982: Harry Tracy – Der letzte Desperado (Harry Tracy – The Last of the Wild Bunch)[9]
Literatur
Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 406f – ISBN 0-312-02573-4.
Jennings, Nicholas: Lightfoot. In engl. Sprache. Toronto: Viking Canada (Penguin Random House), 2017, 336 S., ISBN 978-0735232556.
↑US-Singles: Joel Whitburn’s Top Pop Singles 1955-2006. Billboard Books, New York 2007, ISBN 0-89820-172-1. / US-Alben: The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.