Moniglia wurde zuerst bei Jesuiten in seiner Heimatstadt ausgebildet, bevor er seine Studien in Pisa fortsetzte, wo er am 2. April 1645 sein Studium der Medizin und Philosophie abschloss. Um 1649 wurde er in die Accademia degli Apatisti aufgenommen. Kardinal Giancarlo de’ Medici empfahl Moniglia für einen Lehrstuhl für Medizin an der Universität in Pisa, den er jedoch nicht erhielt.
Am 15. März 1656 wurde Moniglia mit einem Gehalt von 10 Scudi pro Monat zum Arzt des Kardinals Medici ernannt. In dieser Zeit begann Moniglias Tätigkeit als Theaterdichter für den Kardinal.
Am 4. Januar 1663 begleitete Moniglia den Kardinal Giovan Carlo de’ Medici in die Villa in Castello, wo die Proben für ein sein neues Bürgerdrama La vedova, ovvero Amore vuole ingegno stattfinden sollten. Der Kardinal, sein großer Förderer, verstarb aber schon am 23. Januar 1663, so dass die Aufführung nicht erfolgte.
Auf Wunsch von Leopoldo de’ Medici schrieb Moniglia das Libretto Semiramide, welches von Antonio Cesti vertont wurde. Ursprünglich für die Hochzeit des Erzherzogs Sigismund von Habsburg in Auftrag gegeben, die im September 1665 hätte stattfinden sollen. Durch seinen unerwartet frühen Tod wurde die Oper erst am 9. Juni 1667 in Wien im Hoftheater aufgeführt.
Für die Hochzeit von Johann Georg III., Kurfürst von Sachsen, mit Anne Sophia, Kronprinzessin von Dänemark, die am 9. Oktober 1666 stattfand, wurde er beauftragt das Libretto für die Oper Il teseo, welches Pietro Andrea Ziani vertonte, zu schreiben. Mit der Oper wurde am 27. Januar 1667 in Dresden das Opernhaus am Taschenberg neu eröffnet.
Am 22. Oktober 1667 unternahm er in Begleitung von Prinz Cosimo eine Reise nach Deutschland. Von dieser Reise ist ein Tagebuch in Versen erhalten.
Im Jahre 1681 erhielt er einen Lehrstuhl für Medizin an der Universität Pisa. Zehn Jahre später starb sein Sohn Niccolò Maria, im Juli 1692 seine Frau, Ottavia di Sebastiano Morando.
Im selben Jahr wurde er unter dem Namen Nardilo Azonio in die Accademia dell’Arcadia aufgenommen.
Moniglia starb am 21. September 1700 in seinem Haus in Prato bei Florenz.
Werk (Auswahl)
L’Apollo (Medizinische Abhandlung)
Laurindo (drei Prosaakte mit Prolog und Zwischenspielen)
Tagebuch der Deutschlandreise
L’Ergirodo unter dem Namen bzw. Gelinio Valgemma Adriano 1652 (Libretto)
Gneo Marzio Coriolano (1686) (Musik: Lorenzo Cattani)
Il pazzo per forza (1687) (Musik: Giovanni Maria Pagliardi)
Dramatische Gedichte 1689–90
Oratorium für die Heilige Geneviefa (Musik: Lorenzo Cattani)
Hymne für S. Rinieri, den Schutzheiligen von Pisa
Quellen
Charles Peter Brand, Peter Brand, Lino Pertile (Hrsg.): The Cambridge History of Italian Literature. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-521-43492-0, S. 331 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Katja Seidel: Girolamo Portos Bericht von seiner Reise nach Süddeutschland und Österreich. Edition der Handschriften von 1709, 1710 und 1715 mit sprachhistorischem Kommentar. Logos, Berlin 2014, ISBN 978-3-8325-3617-6, S. 17 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Herbert Seifert: Texte zur Musikdramatik im 17. und 18. Jahrhundert: Aufsätze und Vorträge. Hollitzer, Wien 2014, ISBN 978-3-99012-178-8.
Literatur
Moniglia, Giovanni Andrea. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1975, S.213.