Gertrude Dengg war eine Tochter des in Wien tätigen Rechtsanwalts Karl Dengg (1842–1909) und der Marie Dengg geb. Jäger von Jaxthal (1851–1929). Der Vater ihrer Mutter war der Augenarzt Eduard Jäger von Jaxtthal und dessen Schwester die Aquarellmalerin Auguste Jaeger.
Während ihres Studiums beteiligte Dengg sich an Ausstellungen der Kunstgewerbeschule. Bei der Kunstschau Wien 1908 präsentierte sie Keramikarbeiten.[2] Die „Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe“ im k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien beschickte sie 1910 mit acht von der WKKW ausgeführten Keramiken, drei Kinderporträts aus Bronze sowie einem Porträt ihres Vaters in Form einer Bronzebüste auf Steinsockel.[3] Im Jahr darauf zeigte sie dort bronzene Tierfiguren.[4] Auch an der Frühjahrsausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1912 nahm sie mit fünf ihrer Keramiken teil.[5]
Gertrude Dengg heiratete 1915 den Juristen Alfred Hann und zog mit ihm nach St. Pölten, wo er später Kreisgerichtspräsident wurde. Nach der Hochzeit nahm ihre künstlerische Aktivität ab. Sie starb 1953 im Alter von 67 Jahren in St. Pölten und hinterließ eine Tochter.[6]
Werk
Gertrude Dengg schuf Porträt-, Kinder- und Tierplastiken in Bronze und Keramik. Hervorzuheben sind ihre Reliefdenkmäler. Neben Kleinkeramik schuf sie auch ein großes keramisches Schachspiel. Sie signierte ihre Arbeiten häufig mit „G. Dengg“.
Das Frühwerk von Dengg zeigt Einflüsse der Secession. Später tendieren ihre Arbeiten zu Art déco und Geometrisierung, weisen jedoch weiterhin auch realistische Elemente auf.[1]
Kind auf Blumenhügel, Aufsatz mit vier Kindern, Blumenjardinière mit Kinderfries und Männlicher Akt, Keramik, WKKW, Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1910/1911
Bonbonniere, Porzellan, Wiener Keramik, Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1910/1911
Schachspiel, Nibelungen und Hunnen, Fayence, WKKW, Frühjahrsausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1912
Dengg, Gertrude (Gertraud), verehel. Hann. In: Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon: von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: A-Dressler, Tusch, Wien 1980.
↑Katalog der Kunstschau Wien 1908. Holzhausen, Wien 1908, S. 89 (online).
↑Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1910-1911. Katalog. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie, S. 36–37 (online).
↑Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe 1911-1912. Katalog. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie, S. 41 (online).
↑Frühjahrsausstellung österreichischer Kunstgewerbe verbunden mit einer Ausstellung der k. k. Kunstgewerbeschule Wien. Katalog. Wien 1912, S. 24–25 (online).
↑ abDengg, Gertrude (Gertraud), verehel. Hann. In: Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. 1980.