Nach dem Ausfall der Saison 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Saison 2021 zur 42. Saison der GFL. Der Start der Saison war am 4. Juni, das Finale, der German Bowl XLII fand am 9. Oktober statt.[1]
Am 10. Juni 2021 präsentierte der AFVD den Getränkehersteller TCB Beverages mit der Hard-Seltzer-Marke „SharkWater“ mit sofortiger Wirkung als neuer Namenssponsor der GFL und des German Bowl.[2]
Südmeister wurden wie in den Jahren zuvor schon die Schwäbisch Hall Unicorns, Nordmeister erstmals die Dresden Monarchs. Im Endspiel standen sich wieder einmal Nordmeister und Südmeister gegenüber, wobei die Dresden Monarchs den ersten Meistertitel für eine Mannschaft aus den neuen Bundesländern gewinnen konnten.
Bedingt durch die anhaltende Pandemie wurden die beiden Konferenzen in jeweils zwei Staffeln unterteilt. Geplant waren Staffeln mit jeweils vier Teams.[1] Jede Staffel trägt ein Rundenturnier aus, bei dem je zwei Mannschaften zweimal aufeinander treffen, wobei jedes Team einmal Heimrecht genießt. Hinzu kommt je ein Spiel zwischen je zwei Teams aus verschiedenen Staffeln derselben Konferenz, wobei jedes Team zweimal auswärts und zweimal zuhause antritt. Auf diese Weise kommt jedes Team auf zehn Spiele. Durch das reduzierte Teilnehmerfeld in der GFL Nord treten die Teams aus verschiedenen Staffeln einmal zuhause auf einmal auswärts gegeneinander an. Dadurch spielt die gesamte Nord-Konferenz de facto ein doppeltes Rundenturnier aus und jedes Team kommt wiederum auf zehn Spiele.
Nach dieser Phase wird für jede Konferenz eine Rangliste erstellt. Für jeden Sieg erhält ein Team zwei Punkte, für ein Unentschieden einen und für eine Niederlage keinen Punkt. Entscheidend ist zunächst der Koeffizient aus erzielten und möglichen Punkten. Bei gleichem Koeffizienten entscheidet der direkte Vergleich. Die jeweils besten vier Mannschaften kämpfen in einer Play-off-Runde um die deutsche Meisterschaft. Das jeweils letzten Team kämpft in einer Relegation um den Klassenerhalt. Durch das reduzierte Teilnehmerfeld im Norden ist dort kein Relegationsspiel notwendig.
In den Play-offs um die Meisterschaft wird über Kreuz gespielt. Das heißt, der Erste der Konferenz spielt gegen den Vierten der jeweils anderen Konferenz in einem Viertelfinale. Entsprechend spielt der Zweite gegen den Dritten der jeweils anderen Konferenz. Die siegreichen Teams treten in Halbfinals so gegeneinander an, dass der Sieger aus Konferenz A oder der Vierte aus Konferenz B auf den Zweiten aus Konferenz B oder den Dritten aus Konferenz A trifft. Bei all diesen Spielen genießen die in ihrer Rangliste besser platzierten Teams jeweils Heimrecht. Die Sieger der beiden Halbfinals treten im German Bowl XLII gegeneinander an. Da das Regelwerk der GFL auf den Regeln des College Footballs der NCAA basiert, wird in den Play-offs nach eben diesen Regeln auch die Overtime ausgespielt.
In der Relegation spielt der Gruppenletzte der GFL Süd gegen den Meister der GFL2 Süd in einem Hin- und Rückspiel, wobei jedes Team einmal Heimrecht genießt. Der Sieger aus Hin- und Rückspiel qualifiziert sich für die GFL, der Verlierer tritt in der Folgesaison in der GFL2 an.
Im Vergleich zum Vorjahr fielen drei Mannschaften weg. Im Norden zogen sowohl die Hildesheim Invaders als auch Aufsteiger Elmshorn Fighting Pirates zurück. Im Süden verzichteten die Ingolstadt Dukes auf eine Meldung. Grund war in allen drei Fällen ein neu gegründetes Team der European League of Football (ELF) an diesem Standort oder in unmittelbarer Nachbarschaft.[3] Im Fall von Hildesheim und Ingolstadt wurden die ELF-Projekte bereits vor Ligastart wieder eingestellt. Durch den Ausfall der Saison 2020 bestritten die Fighting Pirates in ihrer GFL-Zeit kein einziges Spiel. Für Ingolstadt rückten die Saarland Hurricanes nach. Für die Teams der Gruppe Nord gab es keine Nachrücker, so dass diese Konferenz mit nur sechs Teams an den Start ging.
In der Gruppe Nord nehmen die folgenden Teams am Ligabetrieb teil:
Die Saison startete am Freitag, den 4. Juni, mit einem Abendspiel, in dem die Schwäbisch Hall Unicorns die Aufsteiger aus Ravensburg klar besiegten. Am Folgetag zeigte sich bereits der Einfluss der European League of Football (ELF) auf den Saisonverlauf. Mit Stuttgart und Frankfurt mussten zwei Teams, die einiges an Personal an das jeweilige ELF-Team in unmittelbarer Nachbarschaft verloren hatten, auswärts antreten. Frankfurt Universe verlor gegen die Munich Cowboys deutlich mit 0:72 und lag bereits zur Halbzeit 0:58 zurück. Die Stuttgart Scorpions konnten gegen Wiederaufsteiger Saarland Hurricanes bei einer 6:35-Niederlage immerhin Punkte erzielen. Allerdings erging es nicht allen Teams aus ELF-Städten so – die Cologne Crocodiles, welche ebenfalls einiges an Spielern an die Cologne Centurions der Konkurrenzliga verloren hatten, überraschten in einem Shootout gegen die favorisierten Dresden Monarchs mit einem 48:41-Sieg.
Nach einem positiven Coronatest eines Frankfurter Spielers sagten die Comets das Spiel ab. Der AFVD wertete dies als schuldhaftes Vergehen der Allgäuer Seite und lehnte den erhobenen Einspruch als sowohl unbegründet als auch nach Fristablauf eingegangen ab.[5][6]
Abschlusstabelle Süd
Pl.
Team
Sp.
S
U
N
TD
Diff.
Punkte
SQ
1
Schwäbisch Hall Unicorns
10
10
0
0
512:900
+422
20:00
1,000
2
Saarland Hurricanes
10
8
0
2
332:147
+185
16:40
0,800
3
Munich Cowboys
10
6
0
4
289:118
+171
12:80
0,600
4
Allgäu Comets
10
6
0
4
270:162
+108
12:80
0,600
5
Ravensburg Razorbacks
10
5
0
5
281:298
0−17
10:10
0,500
6
Marburg Mercenaries
10
2
0
8
189:350
−161
04:16
0,200
7
Frankfurt Universe
10
2
0
8
117:496
−379
04:16
0,200
8
Stuttgart Scorpions
10
1
0
9
128:457
−329
02:18
0,100
Erläuterungen: Qualifikation für die Play-offs Relegation
Quelle: GFL Tabellen auf gfl.info[4]
Relegation
Süd
Die Relegationsspiele waren für die Wochenenden 18./19. und 25./26. September vorgesehen. Die Stuttgart Scorpions beendeten die GFL Süd als 8. und hätten gegen den 1. der GFL2 Süd, die Straubing Spiders, antreten müssen. Allerdings verzichteten die Scorpions auf die Relegationsspiele, weswegen die Straubing Spiders sportlich für die GFL 2022 qualifiziert sind.[7]
Nord
Im Norden war aufgrund der unterzähligen Staffel (sechs statt acht Teams) von vornherein keine Relegation vorgesehen. Die Berlin Adler, welche erst 2019 aus der drittklassigen Regionalliga Nordost aufgestiegen waren, konnten damit sportlich die Rückkehr in die GFL nach dem Abstieg vier Jahre zuvor unter Dach und Fach bringen. Als Nachrücker wurden die Düsseldorf Panther als Vizemeister der GFL2 Nord ausgewählt.[8]
Play-offs
Die Viertelfinalspiele fanden am Wochenende 18./19. September statt. Die Halbfinals fanden eine Woche später am 25. September statt. Wie schon in der vergangenen beiden Spielzeiten setzten sich sowohl im Viertelfinale als auch im Halbfinale jeweils die Heimteams durch, so dass Nord- und Südmeister den German Bowl ausspielten. Für den Nordmeister, die Dresden Monarchs, war es nach 2013 die zweite Teilnahme am German Bowl und der erste Sieg, wogegen es für die Unicorns die siebte Teilnahme in Folge war.
Wie in den vergangenen Saisons werden die Spiele im Internet live gestreamt. Im Dezember 2020 gab der AFVD bekannt, dass zusätzlich bis zu 14 ausgewählte Spiele der regulären Saison und der Play-offs sowie der German Bowl XLII im frei empfangbaren Fernsehen vom Sender Sport1 live übertragen werden.[11] Den Anfang machte das Eröffnungsspiel zwischen Schwäbisch Hall und Ravensburg.