Germaine Guèvremont![]() Germaine Guèvremont (* 16. April 1893 in Saint-Jérôme als Germaine Grignon; † 21. August 1968 in Terrebonne) war eine kanadische Schriftstellerin. Ihre Romane Le Survenant (1945) und Marie-Didace (1947) gelten als die besten und letzten Vertreter des roman du terroir.[1] Leben und SchaffenSie wurde als Germaine Grignon, Tochter des Anwalts Joseph-Jérôme Grignon und der Malerin Valentine Labelle geboren.[2] Bereits in jungen Jahren begann sie unter dem Pseudonym Nature Gedichte zu verfassen.[3] Nach ihrer Ausbildung in Sainte-Scholastique, Saint-Jérôme, Lachine und Toronto[1] arbeitete sie am Gericht von Sainte-Scholastique. In dieser Zeit begann sie, für Frauenzeitschriften zu schreiben. 1916 heiratete sie Hyacinthe Guèvremont, einen Beamten[1] und professionellen Eishockeyspieler (Montreal Canadiens). 1920 ließen sich die Guèvremonts in Sorel nieder und zogen fünf Kinder groß.[4] 1945 veröffentlichte sie Le Survenant. Dieser Roman und seine Fortsetzung Marie-Didace (1947) waren große Publikumserfolge. Sie wurden zudem mehrfach prämiert und von der Kritik als Höhepunkt des roman du terroir eingestuft.[1] Darüber hinaus gelten sie retrospektiv als die letzten wichtigen Vertreter dieses Québecer Genres. In den beiden Romanen zeigen sich allerdings bereits abweichende Aspekte ab, etwa der Niedergang des ländlichen Lebens während der Weltwirtschaftskrise. Zudem lässt die Darstellung der Frauen prä-feministische Lesarten zu.[3] Das Hörspiel, das Guèvremont 1950 aus dem Romanstoff entwickelte, wurde 1952–1955 auf CBC/Radio-Canada ausgestrahlt. 1954 bis 1959 folgte mit der Trilogie Le Survenant (1954–1957), Au Chenal du Moine (1957–1958) und Marie-Didace (1958–1959) eine auf den beiden Romanen basierende Fernsehserie mit 138 Folgen. 1957 entstand aus Le Survenant ein Spielfilm, und 2005 folgte eine Neuverfilmung von Érik Canuel.[4][5] Für The Outlander, die englische Übersetzung von Le Survenant und Marie-Didace, wurde Guèvremont 1950 mit dem Governor General’s Awards for Literary Merit ausgezeichnet.[6] 1962 wurde Guèvremont in die Royal Society of Canada aufgenommen. Nach dem Tod ihres Mannes (1964) schrieb sie das Drehbuch zu L'Adieu aux îles und begann mit ihrer Autobiographie Le Premier Miel.[2] Während sie daran arbeitete, verstarb Guèvremont 1968.[1] Werke (Auswahl)
Würdigungen (Auswahl)
TriviaWährend Guèvremont in der kanadischen Literaturgeschichte für den roman du terroir steht, gilt ihr Cousin Claude-Henri Grignon (1894–1976) mit seinem modernistischen Roman Un Homme et son péché (1933) als wichtiger Vertreter des anti-romans du terroir.[1] Literatur
WeblinksCommons: Germaine Guèvremont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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