Gerhard Kunze (Pastor)Gerhard Kunze (* 29. Juli 1892 in Hartenstein (Sachsen); † 25. Oktober 1954 in Hofgeismar) war ein deutscher Pastor und Liturgiewissenschaftler. BiografieKunze war der Sohn eines Lehrers in Hartenstein (Erzgebirge). Er besuchte das Gymnasium in Schneeberg und studierte Theologie an der Universität Jena[1] und der Universität Leipzig.[2] Er wurde mit Studienbeginn Mitglied der Sängerschaft zu St. Pauli Jena[3] und später auch der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli.[4] Im Ersten Weltkrieg, an dem er als Offizier teilnahm, bildete er einen „Kompagniegesangverein“, der in Kampfpausen auftrat.[5] Er legte 1919 sein erstes theologisches Examen ab; anschließend besuchte er das Predigerseminar an St. Pauli in Leipzig. Im Oktober 1920 legte das zweite theologische Examen ab. Die Ordination fand am 15. April in der Thomaskirche in Leipzig statt. Seine erste Pfarrstelle fand er in der Friedenskirche in Leipzig-Gohlis als Studentenpfarrer. Im Jahre 1933 enthob der kommissarische Landesbischof Friedrich Coch, der seit 1931 Mitglied der NSDAP war, ihn seines Amtes. Kunze wechselte daraufhin in die hannoversche Landeskirche und trat eine Pfarrstelle an der St.-Nicolai-Kirche[6] in Hannover-Bothfeld an. Sein öffentliches Bekenntnis zur Bekennenden Kirche führten dazu, dass er mehrfach inhaftiert wurde. Starke Spannungen auch in der eigenen Gemeinde, durch bekennende NSDAP-Mitglieder, verminderten nicht seine Meinungsäußerung gegenüber dem Versuch der Gleichschaltung von Lehre und Organisation, wie es die Deutsche Evangelische Kirche umzusetzen versuchte. Bis zum Jahre 1946 sollte er an der St.-Nicolai-Kirche in Bothfeld bleiben[7], ab dem 16. Mai 1946 tat er als Stadtsuperintendent von Hannover seinen Dienst bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1948. Kurz vorher promovierte er 1947 noch bei Martin Doerne mit einer Arbeit über die gottesdienstliche Schriftlesung. Einen Neuanfang fand er 1950 als Studiendirektor des Predigerseminars in Preetz (Holstein) südöstlich von Kiel. Seinem Fachgebiet, der Liturgiewissenschaft, widmete er sich als Redakteur und Herausgeber der Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst und der Monatsschrift für Pastoraltheologie. Kunzes Nachlass ist im Landeskirchlichen Archiv in Hannover hinterlegt. Schriften (Auswahl)
Einzelnachweise
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