Gerhard Gruber (* 6. Mai1951 in Aigen im Mühlkreis, Oberösterreich) ist ein österreichischer Stummfilmpianist. Gerhard Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht.
Seit 1988 ist Gerhard Gruber Stummfilmbegleiter am Klavier und hat bisher etwa 600 verschiedene Stummfilme begleitet. Er komponierte unter anderem die Musik zu den Filmen Die Stadt ohne Juden, Der Wiener Prater im Film, Speckbacher und Café Elektric.
Er hielt in Österreich vorwiegend Aufführungen in Wien im Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum und im Breitenseer Lichtspiele. Seit 2006 zahlreiche Auftritte im Ausland (u. a. Mexiko, Krasnoyarsk, Madrid, Istanbul, Peking, Shanghai, Los Angeles, Washington, Mumbai, Delhi, Pune, Tokyo, Hobart, Auckland).
Gerhard Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht.
Rezeption
Ilse Aichinger schrieb 2006: „Er macht jeden Film erst möglich und ihn zugleich unnötig. Wer seine Hände auf den beleuchteten Tasten sieht, kann es riskieren, selbst Chaplin zu vergessen, um seiner Erinnerung an ihn aufzuhelfen. Wer Gerhard Grubers Klavierspiel hört, ist wieder imstande, seinen Atemzügen zu trauen.“[1]
Alexander Horwath, Direktor des Österreichischen Filmmuseums, charakterisierte Grubers Arbeit: „Stummfilmmusik im Sinne Grubers ist ... stets ein partnerschaftlicher Vorschlag; in einer Partnerschaft, die garantiert nie langweilig wird. Eine ‚offene Beziehung‘ samt innigem Vertrauensverhältnis.“[2]
Auszeichnungen
2006 Nestroy-Theaterpreis mit dem Projekttheater Vorarlberg: „How much, Schatzi?“