Gerald Resch studierte ab 1993 Tonsatz bei Iván Eröd an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Wien (Mag. phil. mit der Arbeit Deutsche Streichquartette der 1980er Jahre, 1998). In den Jahren 1995/96 war er Erasmus-Stipendiat an der Musikhochschule Köln bei York Höller. Von 1996 bis 2000 besuchte er die Kompositionsklasse von Michael Jarrell an der Wiener Musikhochschule/-universität (Mag. art.). Im Jahr 1997 gründete er mit seinen Studienkollegen Reinhard Fuchs, Miguel Gálvez-Taroncher, Marcel Reuter, Jorge Sánchez-Chiong, Ališer Sijaric, Johannes Maria Staud und Robert M. Wildling die Komponistengruppe Gegenklang für gemeinsame künstlerische Projekte (v. a. die Organisation von Konzerten), außerdem den Autorenverlag edition 21. 1998 war er Joint-Study-Stipendiat am Conservatoire National de Paris bei Michael Levinas und Alain Poirier. 2001 hielt er sich mit einem Dissertationsstipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Österreichischen Historischen Institut zum Studium der Orchesterwerke von Giacinto Scelsi in Rom auf. 2001/02 folgte ein Postgraduate-Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz bei Beat Furrer. Im Jahr 2017 erfolgte seine Habilitation im Fach Komposition.[1]
Schon während der Studienzeit arbeitete Resch auch musikpublizistisch (Salzburger Festspiele, Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Mozarteum Salzburg, MGG, KdG u. a.). Er moderierte Konzert u. a. für die Jeunesse Musicale Österreich und den Kunstverein Alte Schmiede in Wien. 1999, 2000 und 2003 war er Dozent für Komposition bei den Sommerkursen der Musik-Palette Tulln. Als freier Verlagsmitarbeiter erstellte er u. a. die Klavierauszüge zu Wolfgang RihmsDeus passus, Morton FeldmansNeither und Christian OfenbauersSzenePenthesileaEinTraum. Von 2000 bis 2004 war Resch Vorstandsmitglied der IGNM Sektion Österreich. Am Konservatorium der Stadt Wien gestaltete er ab dem Jahr 2002 Vortragsreihen zur angewandten Musikanalyse. Seit 2004 ist Resch Universitätslehrer für Musikanalyse an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, von 2004 bis 2008 war er Lehrer für Gehörbildung und Komposition an der Musikschule Wien-Margareten, von 2008 bis 2022 Universitätslehrer für Satzlehre, Gehörbildung, Formenlehre und Analyse an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, seit dem Sommersemester 2022 ist er ebendort Professor für Komposition.[2]
Als Composer-in-residence fungierte er beim Komponistenforum Mittersill ein klang 2002, bei den Weimarer Frühjahrstagen für Neue Musik 2003 und 2007 bis 2008 für zwei Jahre beim Wiener Concert-Verein. Vom 2007 bis 2009 war er Gastkomponist des Österreichischen Kulturforums London im Rahmen des Festivals Soundings, 2011 einer der Hauptkomponisten des Festivals Wien modern, 2020 beim Davos Festival. Von 2007 bis 2014 war Resch Musikkurator des Kunstvereins Alte Schmiede Wien.[1]
Auszeichnungen, Förderungen
2001: Talentförderungsprämie des Landes Oberösterreich[3]
2002: Preis des Theodor Körner Fonds
2003: Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
2004: Anton Bruckner-Stipendium des Landes Oberösterreich[3]
2005: Arbeitsstipendium der Villa Stornborough-Wittgenstein in Gmunden[3]
per speculum – für Saxophon und Kammerorchester (2017)[6]
Corsa – für zwei Violinen, Cembalo und Streichorchester (2021)[6]
unfold – für Akkordeon und Streichorchester (2023)[6]
Bühnenmusik/Musiktheater
Das Gemeindekind – Singspiel für fünf Sängerinnen und Sänger sowie fünf Instrumente (2014)[6]
Die Brüste Tiresias’ – Opera povera für Sopran und Bariton am Klavier, Violoncello mit Singender Säge und Puppenspiel nach Guillaume Apollinaire(2015)[6]
Unterm Strich – Bühnenmusik für das gleichnamige Stück von Margit Mezgolich (2017)[6]
Königin der Berge – Bühnenmusik für das gleichnamige Stück von Margit Mezgolich (2019)[6]
TitaniaTraum – Taschenoper (nach William Shakespeare) für Sopran, Countertenor, Bariton und neun Instrumente (2019)[6]
↑ abcBiografie Gerald Resch. Musikdatenbank von mica – music austria, 11. November 2021; abgerufen am 27. November 2021.
↑Mitteilung. Homepage der mdw; abgerufen am 13. Juni 2022.
↑ abcMusik nach 1945 – In Oberösterreich geborene und/oder lebende und wirkende Komponistinnen und Komponisten. 2008 (ooegeschichte.at [PDF; 128 KB; abgerufen am 8. März 2022])